BERLIN. Unbekannte haben am Montag die Redaktion des Berliner Kuriers überfallen und dort randaliert. Die schwarzgekleideten und vermummten Täter drangen kurz nach 15 Uhr in das Verlagsgebäude ein, verwüsteten die Redaktionsräume und zerstörten Rechner und Mobiliar.
Anschließend flüchteten sie unerkannt. Die Hintergründe des Überfalls sind bislang unklar, jedoch hat der Staatsschutz des Berliner Landeskriminalamtes die Ermittlungen übernommen.
Bei den Tätern könnte es sich möglicherweise um Personen aus dem linksextremen Spektrums handeln. Am vergangenen Sonnabend hatten in Berlin rund 15.000 Linke unter dem Motto „Wir zahlen nicht für eure Krise“ gegen Globalisierung und Kapitalismus demonstriert.
Kurier zog Haß von Linksextremisten auf sich
Der Berliner Kurier hatte im Vorfeld der Demonstration den Haß von Linksextremisten auf sich gezogen, da er berichtet hatte, die Veranstaltung stehe „unter Krawall-Verdacht“. Die Polizei hatte zudem die Demonstrationsroute verändert, weil sie Angriffe gewaltbereiter Anhänger des sogenannten „Schwarzen Blocks“ auf verschiedene Geschäfte befürchtete.
Einige Demonstranten gaben hierfür dem Berliner Kurier eine Mitschuld. In einem Bericht auf dem linksextremen Internetportal „Indymedia“ hieß es am Tag vor der Demonstration, die Journalisten des Berliner Kurier hätten auf der Pressekonferenz der „Antikrisendemo“ das „polizeiliche Gewaltkonstrukt“ immer wieder gezielt thematisiert.
Vor allem der Reporter des Kurier habe mit seinen ständigen Fragen nach dem „Schwarzen Block“ gezeigt, daß es seiner Zeitung nicht um die Vermittlung der Inhalte der Demonstration gehe, sondern lediglich um mögliche Gewalttaten.
Der Berliner Kurier wollte sich gegenüber der JUNGEN FREIHEIT nicht zu den Vorfällen äußern. (krk)