BERLIN. Das ehemalige Gefängnis der DDR-Staatssicherheit in Berlin-Hohenschönhausen hat im vergangenen Jahr einen Besucherrekord erzielt. Rund 250.000 Interessierte besichtigten die 1990 stillgelegte Haftanstalt, teilte Direktor Hubertus Knabe mit. Im Jahr zuvor waren es noch etwas über 200.000, was eine Steigerung von etwa 17 Prozent bedeutet.
Damit haben mehr als 1,25 Millionen Personen das ehemalige zentrale Untersuchungsgefängnis der Stasi seit Gründung der Stiftung vor acht Jahren angeschaut. Vor allem Besucher aus Westdeutschland und dem Ausland seien zahlreicher geworden.
Gestiegenes Interesse an der SED-Diktatur
Knabe führte den Anstieg der Besucherzahlen auf ein wachsendes Interesse an der DDR-Vergangenheit zurück. „Je länger die SED-Diktatur Geschichte ist, desto mehr wollen die Leute wissen, was damals wirklich geschah“, sagte der Historiker.
Der Förderverein der Gedenkstätte verleiht jährlich einen Preis an Personen, die sich in besonderer Weise um die Aufarbeitung der SED-Diktatur verdient gemacht haben. Der Preisträger des vergangenen Jahres ist der Schriftsteller Joachim Walther.
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