MARIENBURG. Auf dem Gelände des in Marienburg (Malbork) ausgehobenen Massengrabes mit deutschen Zivilisten wird vermutlich doch kein Hotel errichtet.
Wie das polnische Nachrichtenportal polskaweb.eu berichtet, habe der Stadtrat von Marienburg den Flächennutzungsplan für das fragliche Gebiet geändert. Allerdings ist die Entscheidung noch nicht rechtskräftig. Anstatt des Vier-Sterne-Hotels eines Warschauer Investors soll auf dem Terrain ein gepflasterter Platz mit einer Gedenktafel für die bisher rund 2.000 dort exhumierten Toten entstehen.
Zeugen melden sich bei der Staatsanwaltschaft
Das Hotel soll ersatzweise in der Nähe des ursprünglich vorgesehenen Baugrundes auf städtischen Grundstücken entstehen. Wie polskaweb weiter berichtet, soll die Initiative dazu von dem Investor selbst ausgegangen sein, der auch die Ausgrabungsarbeiten bezahlt.
Unterdessen gab der zuständige Staatsanwalt Maciej Schulz von der Danziger Abteilung des Instituts für Nationales Gedenken (IPN) bekannt, daß sich mittlerweile zehn Zeugen gemeldet hätten, die helfen könnten, das Zustandekommen des Massengrabes in Marienburg im Frühjahr 1945 aufzuklären. (ru)