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Linke mobilisieren gegen christliche Schule

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Schulzimmer_Flickr_tin.G
Schulzimmer aus der Gründerzeit. Der Bedarf an freien, wertorientierten Schulen wächst. Foto: Flickr/tin.G.

SIEGBURG. Eine heftige Auseinandersetzung ist um die geplante Gründung einer christlichen Gesamtschule in Siegburg bei Bonn entbrannt. Träger des Projekts ist der Verein Freie christliche Schulen, der bereits in Düsseldorf und Hilden drei Einrichtungen mit insgesamt 1.220 Schülern betreibt. 

Gegenwind kommt unter anderem vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) sowie den Parteien SPD, FDP und den Grünen. In einer Pressemitteilung der Siegburger Grünen heißt es, Ziel des Trägers sei eine an Jesus Christus orientierte Werteerziehung: „Damit dürften viele Nicht- und Andersgläubige Probleme haben und ihre Kinder als potentielle Schüler kaum in Frage kommen.“ 

Ähnlich sieht es die FDP-Fraktion im Stadtrat. Beide Parteien fordern statt einer Privatschule eine Gesamtschule in kommunaler Trägerschaft. Die SPD wirft den Initiatoren vor, mit der Gesamtschule „ihre Klientel aus sieben Städten des Rhein-Sieg-Kreises“ bedienen zu wollen. Zudem kritisiert sie die Höhe des Schulgelds von 80 bis 400 Euro pro Monat. Dies komme vor dem Hintergrund möglicher sozialer Benachteiligungen nicht in Frage, so die SPD-Fraktion.

Kampf gegen „abgeschottete“ Privatschulen als Motiv

Ähnlich äußerte sich der DGB-Vorsitzende für die Region, Ingo Degenhardt. Es gelte, den Trend zu einem abgeschotteten privaten Bildungssystem zu stoppen, sagte er laut der Kölnischen Rundschau. Zudem kritisierten die Parteien die Informationspolitik des CDU-Bürgermeisters Franz Huhn. Während eine kommunale Gesamtschule bislang nicht zustande gekommen sei, habe es bereits Ende vergangenen Jahres Gespräche mit dem christlichen Trägerverein gegeben, über die man aus der Zeitung erfahren habe, so die Grünen.

Die Siegburger CDU weist die Vorwürfe als maßlos zurück. Man bewerte die Gesamtschulpläne des privaten Trägervereins mit dem gleichen Maßstab wie alle anderen Schulinitiativen. „Es kommt auf den Elternwillen an“, so CDU-Fraktionsvorsitzender Jürgen Becker. Eine Verwehrung eines solchen Gesamtschulangebots bezeichnete Becker als „massive Intoleranz“.

Zudem verwies er darauf, daß die Stadt Siegburg auch Versuche unternommen habe, eine kommunale Gesamtschule zu gründen. So habe man einen entsprechenden Errichtungsbeschluß gefaßt, die Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt und das verbindliche Anmeldeverfahren eingeleitet. „Aber nur 77 statt der notwendigen 112 Kinder wurden angemeldet. Der Elternwille kam nicht zustande.“

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Kommunale Gesamtschule stieß auf kein Interesse

Der Vorsitzende des Trägervereins der geplanten Schule, Wolfgang Frommann, wies die Kritik ebenfalls zurück. Das Grundgesetz sehe neben staatlichen Schulen auch die Gründung privater Schulen vor, um die Vielfalt zu gewährleisten, sagte er gegenüber der christlichen Nachrichtenagentur idea. Während in den Nachbarländern der Anteil privater Schulen bei 18 bis 30 Prozent liege, betrage er in Deutschland 6,5 Prozent.

Die steigenden Schülerzahlen von jährlich etwa 25 Prozent sind nach Ansicht Frommanns ein Beleg dafür, daß es einen großen Bedarf an christlichen Schulen gibt. Auch die Kritik an der Höhe des Schulgelds könne er nicht nachvollziehen. Mit einem Mindestbeitrag von 80 Euro pro Monat sei der Besuch der christlichen Privatschule mitunter günstiger als ein Kindergartenbesuch. Zudem stehe die geplante Einrichtung Schülern aller Glaubensrichtungen offen.

Allerdings sei die Teilnahme an den morgendlichen Andachten sowie am Religionsunterricht verpflichtend. Derzeit gibt es laut Frommann für die geplante Privatschule 20 interessierte Eltern. Sollten bis zum 15. Mai mindestens weitere 20 dazukommen, soll der Schulbetrieb bereits zum kommenden Schuljahr mit zwei fünften Klassen starten. In Deutschland bestehen 84 evangelikal orientierte Privatschulen mit fast 28.000 Schülern. (idea/FA)

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