BERLIN. Die Bundesvorsitzende der Jusos, Franziska Drohsel, schließt eine Koalition mit der Linkspartei nach der Bundestagswahl nicht aus. Im Interview mit Welt Online sagte die 28 Jahre alte Juso-Chefin: „Wir wollen eine linke Mehrheit im Bundestag – und eine linke Regierung.“
Man wolle ein Maximum an sozialdemokratischer Politik durchsetzen. Dies sei in einer Großen Koalition mit der CDU jedoch nicht möglich.
Daß die SPD in ihrem Entwurf für ein Regierungsprogramm ein Bündnis mit der Linkspartei kategorisch ausschließe, bezeichnete Drohsel dagegen als falsch. „Ausschlußformeln gegenüber der Linkspartei bringen nichts. Sie sind von gestern.“
Absage an Ampel-Koalition
Die Jusos forderten deswegen schon lange, solche kategorische Positionen zu vermeiden, doch leider befände sich die Nachwuchsorganisation mit dieser Meinung innerhalb der SPD in der Minderheit.
Einer möglichen Ampel-Koalition aus SPD, FDP und Grünen erteilte Drohsel dagegen eine Absage. Gerade in der Sozial- und Wirtschaftspolitik könne sie sich eine Zusammenarbeit mit den Liberalen kaum vorstellen. In der Krise hätten sich viele in der FDP als „unbelehrbare Marktradikale“ erwiesen.
Drohsel war kurz nach ihrem Amtsantritt im November 2007 in die Kritik geraten, weil sie Mitglied der linksextremen Organisation „Rote Hilfe“ gewesen war. Nach vermehrten Rücktrittsforderungen war Drohsel schließlich aus der Vereinigung ausgetreten. (krk)