WIESBADEN. Der hessische Justiz- und Integrationsminister Jörg-Uwe Hahn (FDP) hat eine deutliche Benachteiligung von Einwanderern in Deutschland beklagt. Als Beispiel nannte der liberale Politiker, daß unter Menschen mit ausländischen Wurzeln die Arbeitslosigkeit sowie die Abhängigkeit von sozialen Transferleistungen „dramatisch höher“ seien als bei Einheimischen.
Bei der Eröffnung der ersten hessischen Integrationskonferenz am Montag in Wiesbaden betonte Hahn, die Integrationspolitik sei für die schwarz-gelbe Landesregierung „ein gesamtgesellschaftlicher Auftrag, der auf die Zukunftsfähigkeit unseres Landes entscheidenden Einfluß hat“.
Deshalb müßten alle Kräfte gebündelt werden, „um hier erfolgreich zu sein“, so Hahn: „Nur mit der Erfahrung und dem Wissen aller Akteure kann und wird Integration künftig gelingen.“
Spezielle Hilfsangebote für Einwandererkinder
An der Zusammenkunft unter dem Motto „Vielfalt leben und gestalten“ nahmen etwa 120 Vetreter aus Politik, Wirtschaft, Kirchen, Sozialverbänden sowie Einwandererlobbyisten teil. Ein Thema der Integrationskonferenz ist auch die geplante Einführung eines islamischen Religionsunterrichts an hessischen Schulen.
Hahn stellte fest, die unterschiedlichen kulturellen Einflüsse im Zuge der Zuwanderung seien eine „Bereicherung“ für die deutsche Gesellschaft, „die durch ihre Vielfalt besticht“. Voraussetzung für eine bessere Integration seien vor allem eine bessere Kenntnis der deutschen Sprache schon vor der Einschulung, aber auch eine verstärkte Ganztagsbetreuung in den Schulen sowie spezielle Hilfsangebote für den Nachwuchs von Einwandererfamilien.
In Frankfurt am Main haben bereits zwei Drittel aller Kinder unter sechs Jahren einen sogenannten „Migrationshintergrund“. (vo)