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Streit um Berliner „Stasi-Kneipe“

Streit um Berliner „Stasi-Kneipe“

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Streit um Berliner „Stasi-Kneipe“

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Cato, Weidel, Exklusiv

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Forschungs- und Gedenkstätte Berlin-Normannenstraße, der ehemalige Dienstsitz von Stasi-Chef Erich Mielke Foto: Wikipedia

BERLIN. Eine „Stasi-Kneipe“  in unmittelbarer Nähe der früheren Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR sorgt in Berlin für Empörung.

Jetzt kam heraus: Einer der Gründer des Anfang August eröffneten Lokals mit dem Namen „Zur Firma“, das mit der Perfidie des allmächtigen DDR-Geheimdienstes kokettiert, soll Informeller Mitarbeiter der Stasi gewesen sein.

Die Kneipe in der Berliner Normannenstraße, in der die Stasi-Zentrale lag, ist mit DDR-Fahnen, Fotos von Honecker und Stasi-Chef Mielke sowie weiteren Devotionalien des SED-Systems ausgestattet. „Firma Horch, Guck und Greif“ nannte man zu DDR-Zeiten verhüllend den Terrorapparat der Staatspartei. Am Eingang der Gaststätte, die der 53 Jahre alte Wolfgang Sch. führt, prangt der Spruch: „Kommen Sie zu uns, sonst kommen wir zu Ihnen!“

„SED-Unrecht bagatellisiert“

Nach Informationen von stern.de soll Sch.’s ehemaliger Kompagnon Wilfried G. (60) seine frühere IM-Tätigkeit zugegeben haben. „Ich hab’s aus Überzeugung gemacht, weil die Stasi nichts anderes war als der Geheimdienst der DDR“, wird G. von dem Onlineportal zitiert: „Der es übertrieben hat.“

G. arbeitete in der DDR als Leiter der Gastronomie eines Hotels und gab MfS-Offizieren Auskünfte über die Zuverlässigkeit der Kellner, bevor diese wichtige Funktionäre bedienen sollten. Nach einem Zerwürfnis mit G. hatte Sch. der Presse Auskunft über die Vergangenheit seines Kompagnons gegeben.

Hubertus Knabe, Direktor der Stasiopfer-Gedenkstätte Hohenschönhausen, reagierte indessen „entsetzt über die Unverfrorenheit, mit der ehemalige Stasi-Täter das SED-Unrecht bagatellisieren“. „Der Inhaber der Kneipe wäre gut beraten, sich von seiner Geschäftsidee unverzüglich zu verabschieden.“

Birthler macht ihrem Ärger Luft

Die Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatsicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, Marianne Birthler, hatte schon zur Eröffnung des Bierlokals ihrem Ärger Luft gemacht: „Diese Kneipenidee ist an Geschmacklosigkeit nicht zu überbieten.“

Und der Stellvertretende Bezirksbürgermeister von Lichtenberg, Andreas Geisel (SPD), kommentierte: „Die Eröffnung dieser Kneipe war von Anfang an unappetitlich.“ Mit den Stasi-Symbolen dürfe man keine Geschäfte machen und nicht auf Kundenfang gehen.

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