SALZGITTER. Noch vor Weihnachten sollen zwei katholische Kirchen in Niedersachsen entwidmet werden. Die St.-Martin-Kirche in Lutter und St. Pius X./ St. Barbara in Flachstockheim in der Nähe von Salzgitter werden zunächst profanisiert.
Dazu werden die Altäre abgeräumt, das Allerheiligste aus dem Tabernakel genommen und das Ewige Licht gelöscht. Noch im Februar sollen die Gebäude abgerissen werden. Die Kirchenschließungen waren aus finanziellen und seelsorgerischen Gründen nötig geworden, sagte der zuständige Generalvikar Werner Schreer.
Umwandlung in Moschee bisher ausgeschlossen
Die beiden Fälle aus Niedersachsen liegen im Trend: Durch demographische Entwicklungen und Kirchenaustritte können viele Kirchen nicht mehr gehalten werden. Schätzungen gehen von etwa 700 katholischen und 3.500 evangelischen Gotteshäusern aus, die verkauft oder umgenutzt werden müssen. Ist keine angemessene Nachnutzung möglich, werden Kirchen auch notfalls abgetragen.
Die beiden großen christlichen Konfessionen schließen bislang die Umwandlung von Kirchen in Moscheen aus. So wurde die Heiligen-Geist-Kirche in Hamburg abgerissen, gleichwohl Moscheevereine und Kultursenatorin Karin von Welck (parteilos) eine Übertragung befürworteten.