HAMBURG. In der Hamburger Verwaltung sollen mehr Ausländer ausgebildet werden. Der Senat und die Wirtschaft der Hansestadt wollen damit dem Umstand einer zunehmend gemischten Bevölkerungszusammensetzung Rechnung tragen. Aktuell ist jede fünfte Ehe in Hamburg binational, jedes dritte Kind im Grundschulalter ausländischer Herkunft.
Bürgermeister Ole von Beust (CDU) unterzeichnete gemeinsam mit der Bundesbeauftragten für Migration, Flüchtlinge und Integration, Maria Böhmer (CDU), die „Charta der Vielfalt“. Die Stadt und vierzig Firmen und Verbände aus Hamburg und dem Umland verpflichten sich damit, ethnisch und kulturell vielfältig zusammengesetzte Mitarbeiterschaften aktiv zu fördern.
Die Unternehmensinitiative, die von der Bundesregierung initiiert und von der Europäischen Union finanziert wird, soll den „Nutzen von Vielfalt“ mehr ins öffentliche Bewußtsein rücken.
12,4 Prozent der Auszubildenden haben Migrationshintergrund
„Angesichts des demographischen Wandels und des Mangels an qualifizierten Fachkräften kommt es darauf an, die vorhandenen Potentiale von Menschen unterschiedlicher Herkunft besser auszuschöpfen“, sagte Böhmer bei der Übergabe der Urkunden. Bis Ende Oktober hätten sich den Angaben zufolge rund 500 Unternehmen und öffentliche Einrichtungen der Charta unterstellt.
Hamburgs Behörden bilden in diesem Jahr bereits 12,4 Prozent Auszubildende für den mittleren und gehobenen Dienst aus, die ausländische Wurzeln haben. Im vergangenen Jahr betrug der Anteil ausländischer Auszubildender 10,9 Prozent, 2006 noch 5,2 Prozent. Die Auszubildenden stammen überwiegend aus Polen, Rußland, Kasachstan und der Türkei.
Von Beust sagte, es sei wichtig, „daß die jungen Menschen, die selber oder deren Eltern aus einer anderen Kultur kommen, gleichberechtigt am wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Leben in Hamburg teilhaben und sich als Teil unserer Gesellschaft verstehen“.