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Schüler demonstrieren gewalttätig

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Randalierer
Das linksradikale Portal „indymedia“ feiert in einer Bildserie die Proteste. Hier ein Balkon der Humboldt-Universität Foto: JF

BERLIN. Bei den deutschlandweiten Schülerdemonstrationen ist es gestern mehrfach zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen. In Hannover wurde der Landtag von rund tausend Schülern belagert, die mit Pfiffen und Sprechchören die Arbeit der Parlamentarier kurzzeitig unterbrachen. Durch Steinwürfe wurde eine Tür des Landtags zerstört.

Die Landtagsabgeordnete Frauke Heiligenstadt (SPD) warf der regierenden Koalition von CDU und FDP vor, zur „Eskalation beigetragen“ zu haben, da kein Minister mit den Demonstranten sprechen wollte. Dem Abgeordnete Patrick Humke-Focks von der Linksfraktion wird derweil von zwei Polizisten vorgeworfen, sie während der Demonstration tätlich angegriffen zu haben.

In Potsdam wurde die Stadtverordnetenversammlung von rund vierzig Jugendlichen besetzt, die mit Lärm und Sprüchen wie „Wir wollen rocken, nicht zocken – Spartacus“ die Abgeordneten der Stadt behinderten. „Die Nazis haben auf diese Art und Weise Parlamentarier eingeschüchtert“, sagte SPD-Oberbürgermeister Jann Jakobs. „Das sind schon die selben Methoden“, zitieren ihn die Potsdamer Neuesten Nachrichten. Linken-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg beantragte das Rederecht für die Ruhestörer.

Ausstellung über jüdische NS-Opfer zerstört

Auch in Berlin eskalierten die Proteste, die von Landesschülervertretungen unter dem Motto „Bildung für alle – sofort und umsonst!“ organisiert wurden. Nach einer Kundgebung auf dem Bebelplatz stürmten rund tausend Demonstranten die Humboldt-Universität. Laut Polizeiangaben kam es dabei zu Sachbeschädigungen. Wände wurden beschmiert, Feuerlöscher entleert und ein Laptop gestohlen.

Im Foyer der renommierten Universität wurde eine Ausstellung über die Verfolgung jüdischer Unternehmer in der NS-Zeit zerstört. Allein dieser Schaden beträgt nach Angaben von Bild 1.500 Euro. Ein Video-Bericht von Spiegel Online zeigt zudem eingeworfene Scheiben und brennende Papierstapel.

Dennoch verzichtete Universitätspräsident Christoph Markschies, dessen Büro die Demonstranten erfolglos versuchten aufzubrechen, in Absprache mit der Polizei auf Maßnahmen. Erst außerhalb der Universität wurden drei Personen vorübergehend festgenommen. Das linksradikale Nachrichtenportal „indymedia“ sprach von „massiver Repression“ seitens der Polizei.

Randalierer „setzten ein Zeichen

Michael Schmidt, Vorstandsmitglied der Landesschülervertretung Berlin und Mitorganisator, zeigte gegenüber Spiegel-online Verständnis für die Ausschreitungen: „Es ist ein Ausdruck von Wut, es ist natürlich ein Ausdruck auch von Ohnmacht teilweise, sich an Sachen zu vergreifen. Das löst natürlich nicht das Problem selbst, setzt aber ein Zeichen (…), daß etwas passieren muß.“

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