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Brand in Backnang: Ermittlungen ohne Ergebnis

Brand in Backnang: Ermittlungen ohne Ergebnis

Brand in Backnang: Ermittlungen ohne Ergebnis

 

Brand in Backnang: Ermittlungen ohne Ergebnis

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0804_Backnang
Wappen der Stadt Backnang

BACKNANG. Die Brandstiftung in einem mehrheitlich von Türken bewohnten Mehrfamilienhaus in Backnang (Baden-Württemberg) ist noch immer nicht aufgeklärt worden. Indessen wird es unwahrscheinlicher, daß das Feuer von Rechtsextremisten gelegt wurde.

„Nach den bisherigen Erkenntnissen gehen wir davon aus, daß die Brandlegung nicht im Zusammenhang mit der rechten Szene steht“, sagte der Leiter der Waiblinger Kriminalpolizei, Thomas Schöllhammer. Es fehle jedoch noch jede heiße Spur zu dem Brandstifter, der am 29. März einen Kinderwagen im Flur des Hauses angezündet und dazu Brandbeschleuniger benutzt hatte. Wie berichtet, hatten fünf Personen dadurch leichte Rauchvergiftungen erlitten.

Weil auf der frei zugänglichen Hofseite des Hauses in der Innenstadt von Backnang unter anderem Hakenkreuze verkehrt herum gesprüht worden waren, nahm die Polizei anfangs ein ausländerfeindliches Tatmotiv an. Wenige Tage nach dem Brand, der von einem Hausbewohner gelöscht wurde, ohne weiteren Schaden anzurichten, meldete sich die Flüchtlingsbeauftragte der Bundesregierung Maria Böhmer zu Wort, indem sie „Null Toleranz“ für den Fall forderte, daß es sich um einen fremdenfeindlichen Anschlag gehandelt habe.

„Wir müssen uns an die Fakten halten“

Nach Angaben des Pressesprechers der Polizeidirektion Waiblingen, Nikolaus Brenner, könne man derzeit keine Motivlage ausschließen. Eigentlich sei davon auszugehen, daß Rechtsextremisten wüßten, wie ein Hakenkreuz richtig zu malen sei, doch könne es auch sein, daß jemand eine falsche Fährte legen wolle.

„Wir müssen uns an die Fakten halten“, sagte er der JUNGEN FREIHEIT. Man tendiere inzwischen aber mehr dazu, den mehrere Meter breiten Schriftzug als „Deutsche alle sterben“ zu deuten. Die Kollegen arbeiteten jedenfalls „auf Hochtouren“, so Brenner. Spekulationen in die eine oder andere Richtung erteile er eine Absage.

Die auf den Fall angesetzte Ermittlergruppe „Albert“ habe inzwischen etwa 50 Hinweise aus der Bevölkerung und Spuren abgearbeitet. Die Spuren vom Tatort würden noch von Kriminaltechnikern des Landeskriminalamts analysiert.

Wie ein Polizeisprecher erklärte, konzentrierten sich die Ermittlungen derzeit mehr auf das Umfeld des Hauses selbst. Man gehe angeblichen Unstimmigkeiten zwischen Mietern und Nachbarn nach. Weitere Einzelheiten wollte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekanntgeben.

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