BERLIN. Der Berliner Innensenator Ehrhart Körting (SPD) hat sich kritisch zum Bau der Ahmadiyya-Moschee im Berliner Stadtteil Heinersdorf geäußert und sich zugleich dafür ausgesprochen, in der Hauptstadt mehr islamische Gotteshäuser zu bauen.
Er hätte dort keine Moschee gebaut, sagte Körting der Welt mit Blick auf die Moschee der Ahmadiyya-Gemeinde in Pankow-Heinersdorf, die heute eingeweiht wird. Zahlreiche Anwohner hatten vergeblich mit dem Argument, in dem Stadtteil wohnten so gut wie keine Moslems, gegen den Bau der Moschee protestiert.
Auch Körting verwies jetzt darauf, daß in Heinersdorf kaum Mitglieder der Ahmadiyya-Gemeinde leben. Er habe auch nicht den Eindruck gewonnen, bei der Anwohner-Initiative gegen den Moscheebau handele es sich um eine rechtsextremistische Organisation. „Das sind eben Bürger, die ihre Ängste haben“, sagte Körting.
Gemeinde entscheidet über den Bau
Dennoch sei es das Recht der Gemeinde zu entscheiden, wo sie ihre Moschee baut. „Denn wenn ich einmal in der Stadt zulasse, daß irgendeine Gruppierung sagt, ich will hier keine Moschee oder ich will hier keine Synagoge oder keine katholische Kirche – wenn ich das einmal zulasse, dann begehe ich den Sündenfall“, warnte der Innensenator.
Ihm seien neue, offene Moscheen auch im Hinblick auf die Integration lieber als Moscheen „im zweiten Hinterhof eines Fabrikgebäudes“. Das Motto müßte lauten, möglichst viele Hinterhofmoscheen abzuschaffen und durch offene Neubauten zu ersetzen. „Wir brauchen mehr Moscheen“, sagte Körting.