WASHINGTON. US-Präsident Donald Trump hat sich nach den jüngsten Angriffen der Ukraine auf die russische Pipeline „Druschba“ empört gezeigt. In einer Nachricht an den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban, die von dessen Regierungspartei Fidesz veröffentlicht wurde, schrieb er: „Viktor – das höre ich nicht gern. Ich bin sehr wütend darüber. Du bist mein guter Freund.“
Hintergrund ist ein ukrainischer Drohnenangriff auf die Pumpstation im westrussischen Unetscha. Die Anlage geriet in Brand, wodurch der Ölfluß nach Ungarn und in die Slowakei unterbrochen wurde. Nach Angaben des Gouverneurs der Region Brjansk, Alexander Bogomas, konnte das Feuer inzwischen gelöscht werden.
Trump zeigte Verständnis für Selenskyj
Bereits in den vergangenen Wochen hatte die Ukraine wiederholt Einrichtungen der Pipeline attackiert und damit mehrtägige Lieferunterbrechungen ausgelöst. Die Außenminister Ungarns und der Slowakei, Peter Szijjarto und Juraj Blanar, warnten, die Versorgung ihrer Länder könne mindestens fünf Tage ausfallen. In einem gemeinsamen Brief forderten sie die EU-Kommission auf, für Energiesicherheit zu sorgen. „Ohne diese Pipeline ist eine sichere Versorgung unserer Länder einfach nicht möglich“, erklärten sie.
Trump wiederum hatte noch kurz zuvor Verständnis für die Angriffe gezeigt. Auf seiner Plattform Truth Social schrieb er, ein Krieg lasse sich „sehr schwer, wenn nicht unmöglich“ gewinnen, ohne das Territorium des Invasors anzugreifen (JF berichtete). Die „Druschba“-Leitung ist eine der wichtigsten Routen für russisches Öl nach Europa. Besonders Ungarn und die Slowakei sind weiterhin auf diese Lieferungen angewiesen. (rr)