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Lausanne: Tod von kongolesischem Jugendlichen löst Randale in der Schweiz aus

Lausanne: Tod von kongolesischem Jugendlichen löst Randale in der Schweiz aus

Lausanne: Tod von kongolesischem Jugendlichen löst Randale in der Schweiz aus

Randale von Jugendlichen in Lausanne in der Schweiz
Randale von Jugendlichen in Lausanne in der Schweiz
Brennende Barrikaden: In Lausanne gab es die zweite Gewaltnacht in Folge. Foto: picture alliance/KEYSTONE | JEAN-CHRISTOPHE BOTT
Lausanne
 

Tod von kongolesischem Jugendlichen löst Randale in der Schweiz aus

Im schweizerischen Lausanne kommt ein 17jähriger mit kongolesischen Wurzeln bei einer Verfolgungsjagd der Polizei ums Leben. Anschließend randalieren Jugendliche auf den Straßen. Ein rechter Politiker wird tätlich angegriffen.
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LAUSANNE. Im schweizerischen Lausanne ist es am Dienstag die zweite Nacht in Folge zu schweren Randalen gekommen. Nach Angaben der Polizei errichteten kurz vor 22 Uhr etwa 150 bis 200 Personen Straßensperren mit brennenden Containern und Mülltonnen. Sie verursachten schweren Schaden an einem Bus an.

Sicherheitskräfte wurden unter anderem mit Steinen, Bauzäunen und Molotowcocktails beworfen. Die Polizei reagierte mit Tränengas und Gummigeschossen und nahm sieben Personen fest. Verletzt wurde niemand. Bereits in der Nacht zuvor hatten rund hundert Jugendliche Straßensperren errichtet, Einsatzkräfte angegriffen und einen Bus beschädigt.

Mutter betont Unschuld

Anlaß für die Ausschreitungen ist der Tod des 17jährigen Jugendlichen Marvin M. mit Schweizer Staatsbürgerschaft und kongolesischen Wurzeln. M. war in der Nacht auf Sonntag mit einem gestohlenen Roller vor der Polizei geflüchtet. Er verunglückte dabei tödlich, als er mit dem Roller in einen Container und ein Garagentor krachte.

Dennoch betonte M.s Mutter gegenüber 24Heures, daß ihr Sohn „kein Rollerdieb“ und „kein Bandit“ gewesen sei. „Er war nie ein schwieriges Kind, sondern stabil.“ M. war leidenschaftlicher Rapper. Seine Rapgruppe distanzierte sich im Internet von der Gewalt, die auf seinen Tod folgte.

Schweizerische Volkspartei im Visier

Bei den Ausschreitungen geriet auch ein Politiker der rechten Schweizerischen Volkspartei (SVP) ins Visier von Randalierern. Auf im Netz kursierenden Videos ist zu erkennen, wie Thibault Schaller, SVP-Lokalpolitiker in Lausanne, von Randalierern verfolgt, zu Boden gebracht und am Boden liegend getreten wird.

Gegenüber Watson gab der 34jährige an, bei dem Vorfall nicht verletzt worden zu sein. Die Täter identifizierte er als „Antifa-Leute“. Einer habe ihn als „Fascho“ bezeichnet. „Dann sah ich, wie eine Meute von vielleicht 15 Personen auf mich losstürmte. Ich rannte weg. Dabei bekam ich Schläge ab.“

Die Junge SVP betonte bei X, daß die Polizei keine Schuld trage am Tod des Jugendlichen. „Diese Tragödie hätte vermieden werden können: Man hätte nur auf die Polizei hören müssen.“ Die anschließende Gewaltwelle sei „unfaßbar und unerträglich“. Die Stadt befinde sich „in Geiselhaft einer Handvoll Schlägertypen“. (ser)

Brennende Barrikaden: In Lausanne gab es die zweite Gewaltnacht in Folge. Foto: picture alliance/KEYSTONE | JEAN-CHRISTOPHE BOTT
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