WIEN. Der umstrittene ÖVP-Politiker Hannes Koza hat seinen Rücktritt als Bürgermeister von Vösendorf bekanntgegeben. In einem Facebook-Beitrag am Donnerstagabend räumte er ein, sich bewußt „in eine Opferrolle“ begeben zu haben, um persönliche Angriffe zu beenden.
Dabei habe er Grenzen überschritten und Menschen verletzt, die ihn unterstützt hätten. Koza kündigte an, sich professionelle Hilfe zu suchen und sein Amt niederzulegen. Der Fall geht auf Dezember 2024 zurück: Koza hatte damals Bilder veröffentlicht, die ihn mit Gesichtsverletzungen zeigten.
Er behauptete, ein Unbekannter habe ihn im Schloßpark von Vösendorf, 15 Kilometer außerhalb von Wien, attackiert und ihm gedroht, er würde die nächste Gemeinderatssitzung nicht überleben. Nach seiner Anzeige leitete die Polizei Ermittlungen ein, während die Sitzung unter Polizeischutz stattfand, jedoch ohne Zwischenfälle verlief.
ÖVP-Bürgermeister Koza fiel bereits zuvor auf
Die Darstellung des Bürgermeisters wurde jedoch zunehmend infrage gestellt. Laut dem Kurier wird Koza in dem Strafverfahren nicht mehr als Opfer, sondern als Beschuldigter geführt. Am Donnerstag mußte er zur polizeilichen Einvernahme erscheinen.
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Bereits 2024 stand Koza im Fokus der Justiz, als gegen ihn wegen einer manipulierten Anwaltsrechnung ermittelt wurde. Er hatte versucht, sich private Kosten von der Gemeinde erstatten zu lassen. Nachdem er das Geld zurückzahlte, wurde das Verfahren im Zuge einer Diversion beendet. Trotz dieser Affäre konnte die ÖVP bei den vorgezogenen Neuwahlen im Mai 2024 deutliche Zugewinne verbuchen und die absolute Mehrheit im Gemeinderat sichern. (rr)