WASHINGTON, D.C. Der Ukrainegesandte der US-Regierung, Keith Kellogg, hat Verständnis für die Forderung der russischen Regierung, die Nato-Osterweiterung nicht fortzusetzen, geäußert. „Das ist ein berechtigtes Anliegen“, sagte der Republikaner gegenüber dem US-Sender ABC News. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge drängt Moskau als Bedingung für Frieden in der Ukraine auf eine schriftliche Zusage, daß die Nato nicht in Richtung Osten erweitert werde.
Zudem betonte er, daß für die USA „ein Nato-Beitritt der Ukraine nicht zur Debatte steht“. Diese Haltung teile sein Land auch mit anderen Mitgliedsstaaten. Zudem prognostizierte Kellogg, daß die Nato-Beitrittswünsche Georgiens und Moldaus ebenfalls kritisch bei den Friedensverhandlungen besprochen werden, die am Montag in Istanbul stattfinden sollen.
Moskau und Kiew verhandeln wieder
Bei den Gesprächen sei geplant, daß die von Kiew und Moskau entworfenen Absichtserklärungen zu einem Dokument zusammengeführt werden, sagte Kellogg. Auch Vertreter Deutschlands, Großbritanniens und Frankreichs werden bei den Gesprächen vor Ort sein und sich den Gesprächen mit den Vereinigten Staaten über das Memorandum anschließen.
Russische und ukrainische Delegationen hatten am 16. Mai erstmals seit mehr als drei Jahren direkt miteinander verhandelt. Bei dem Treffen in der türkischen Metropole Istanbul kam es zu keiner Einigung auf einen Waffenstillstand. Allerdings wurde ein großer Gefangenenaustausch vereinbart, der anschließend auch durchgeführt wurde.
Kellogg kritisierte auch Kreml-Chef Wladimir Putin. US-Präsident Donald Trump habe beim russischen Präsidenten zuletzt „ein Maß an Unvernunft“ festgestellt. (st)