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Hans-Peter Hörner, Bildungs-Blog

Leonhard-Kreis: Maaßen und Sarrazin gründen Verein für die Meinungsfreiheit

Leonhard-Kreis: Maaßen und Sarrazin gründen Verein für die Meinungsfreiheit

Leonhard-Kreis: Maaßen und Sarrazin gründen Verein für die Meinungsfreiheit

Thilo Sarrazin (l.) Ueli Maurer und Hans-Georg Maaßen bei der Pressekonferenz in Zürich. Foto: picture alliance/KEYSTONE | MICHAEL BUHOLZER
Thilo Sarrazin (l.) Ueli Maurer und Hans-Georg Maaßen bei der Pressekonferenz in Zürich. Foto: picture alliance/KEYSTONE | MICHAEL BUHOLZER
Thilo Sarrazin (l.) Ueli Maurer und Hans-Georg Maaßen bei der Pressekonferenz in Zürich. Foto: picture alliance/KEYSTONE | MICHAEL BUHOLZER
Leonhard-Kreis
 

Maaßen und Sarrazin gründen Verein für die Meinungsfreiheit

Hans-Georg Maaßen und Thilo Sarrazin haben in Zürich den „Leonhard-Kreis“ mitgegründet. Gemeinsam wollen sie die Meinungsfreiheit verteidigen – gegen Ausgrenzung, Diffamierung und politische Fesseln.
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ZÜRICH. Hans-Georg Maaßen und Thilo Sarrazin haben eine neue Heimat für ihr Engagement in Sachen Meinungsfreiheit gefunden: Gemeinsam mit dem früheren Schweizer Bundesrat Ueli Maurer gründeten sie in Zürich den „Leonhard-Kreis“. Einen Verein, der sich ausdrücklich der Verteidigung des freien Wortes verschrieben hat.

Benannt ist er nach dem Heiligen Leonhard, dem Schutzpatron der Gefangenen. Eine symbolische Wahl: Gefangen, so die Gründer, sei heute nicht mehr der Körper, sondern die Meinung.

Hans-Georg Maaßen, einst Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, sprach in Zürich offen über die Folgen, die seine Kritik am politischen und medialen Mainstream hatte. Er sei „wohl der einzige ehemalige Geheimdienstchef der westlichen Welt, der von seinen früheren Mitarbeitern überwacht wird“.

Meinungsfreiheit auch für unbequeme Stimmen

Für Maaßen ist es das Symptom einer bedenklichen Entwicklung: „Wenn schon der Versuch, eine andere Sichtweise zu äußern, als extremistisch gilt, ist die Demokratie in Gefahr.“ Auch Bestseller-Autor Thilo Sarrazin, selbst langjähriges SPD-Mitglied, berichtete auf einer Pressekonferenz des neuen Klubs über seine Erfahrungen mit öffentlicher Ächtung: „Ich bin in einer Zeit aufgewachsen, in der Widerspruch selbstverständlich war“, sagte er. „Man stritt, aber man sprach miteinander.“

Seit der Veröffentlichung seines Buches Deutschland schafft sich ab im Jahr 2010 sei das vorbei. Die FAZ sprach damals von einem „anti-muslimischen Dossier“, die Basler Zeitung nannte ihn „Rassist“. Schließlich wurde Sarrazin nach jahrelangen Parteiverfahren endgültig aus der SPD ausgeschlossen.

„Für viele ist die Meinungsfreiheit nur ein Wert, solange es um die eigenen Überzeugungen geht“, sagte er in Zürich. Eine demokratische Gesellschaft könne aber nur bestehen, wenn sie auch unbequeme Stimmen aushalte.

Ein Kreis gegen die Angst

Der Vereinspräsident Ueli Maurer beschrieb das Ziel des Leonhard-Kreises mit einfachen Worten: „Wir sind nicht der Ansicht, daß wir automatisch recht haben. Aber wir setzen uns dafür ein, daß alle Meinungen zugelassen und diskutiert werden.“

In einer Zeit, in der viele Menschen aus Angst vor Diffamierung schweigen, will der Leonhard-Kreis ein Zeichen setzen. Er ist politisch und konfessionell neutral, aber mit klarer Mission: Die Fesseln der Rede zu sprengen.

Noch ist der Verein mit rund 100 Mitgliedern klein, doch die Resonanz wächst. Nach der Medienkonferenz in Zürich gingen nach Angaben der Gründer über hundert neue Beitrittsgesuche ein.  (rr)

Thilo Sarrazin (l.) Ueli Maurer und Hans-Georg Maaßen bei der Pressekonferenz in Zürich. Foto: picture alliance/KEYSTONE | MICHAEL BUHOLZER
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