DUBLIN. Irlands Ministerpräsident Micheál Martin hat die nächtlichen Ausschreitungen vor einem Dubliner Hotel verurteilt, das als Übergangsunterkunft für Asylbewerber genutzt wird. „Es gibt keine Rechtfertigung für die abscheulichen Beschimpfungen gegen Mitglieder der Polizei oder die versuchten Angriffe auf diese, die alle vernünftigen Menschen schockieren werden“, sagte der Politiker in der Nacht zu Mittwoch während einer Pressekonferenz.
Unmittelbar zuvor hatten rund 2.000 Menschen vor dem Hotel Citywest im Westen Dublins am zweiten Tag in Folge gegen Massenmigration demonstriert. Kurz zuvor war bekanntgeworden, daß ein Asylbewerber ein Kind auf dem Gelände vergewaltigt hatte.
Mehrere Protestierende gingen dabei auf die Beamten los, bewarfen sie mit Feuerwerkskörpern und setzten ein Polizeiauto in Brand. Bisher wurden sechs Personen festgenommen, ein Polizist wurde verletzt. Polizeichef Justin Kelly bezeichnete die Taten als „Rowdytum“.
Garda vehicle in flames at Citywest pic.twitter.com/LtnLQtlJM6
— Fatima Gunning (@fatima_gunning) October 21, 2025
Die Sicherheitskräfte setzten Reizgas und Wasserwerfer ein. Dabei griffen sie nach Angaben des Nachrichtensenders GBNews dessen Irlandkorrespondenten Dougie Beattie an. Demnach hätten sie ihn und seine Kollegen mit Pfefferspray besprüht und zu Boden geworfen, die Kamerafrau „gerammt“ und die Kamera selbst zerstört. „Es war ein eklatanter Machtmißbrauch“, beklagte er.
‘We have just been attacked by the police themselves.’
GB News Northern Ireland Correspondent Dougie Beattie reports that their media crew has been ‘pepper-sprayed, smashed and knocked to the ground’ by the police at a Dublin protest. pic.twitter.com/vzJsGYx1Iv
— GB News (@GBNEWS) October 21, 2025
Irland nahm über 200.000 Einwanderer in zwei Jahren auf
Auslöser des Protests war eine Vergewaltigung vor dem Hotel Citywest. Die Polizei hatte in den frühen Montagstunden einen afrikanischen Asylbewerber festgenommen, der dort eine Zehnjährige mißbraucht haben soll, berichtet das Boulevardblatt Irish Mirror. Das Mädchen befindet sich seit Februar in der Obhut des Jugendamts. Vor der Tat galt es nach dessen Angaben als vermißt, nachdem es sich während eines Ausflugs in die Innenstadt von den Betreuern getrennt hatte.
Bereits im November 2023 waren migrationskritische Proteste in Irland in Unruhen ausgeartet. Damaliger Auslöser war ein Messerattentat eines 50jährigen Algeriers in Dublin, bei dem er fünf Grundschulkinder verletzt hatte (JF berichtete). 57 Randalierer wurden seitdem festgenommen.
Am kommenden Freitag finden in Irland die Präsidentschaftswahlen statt. Mehrere migrationskritische und konservative Kandidaten, darunter Maria Steen und Nick Delehanty, durften aufgrund mangelnder Unterschriften der Parlamentsabgeordneten und Regionalparlamente nicht antreten (JF berichtete umfassend). Abzüglich der irischen Heimkehrer waren von Mai 2023 bis April 2025 rund 213.000 Personen ins 5,4-Millionen-Land eingewandert, die meisten davon Migranten von außerhalb der EU. (kuk)