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Israelische Offensive: Darum mobilisiert Israel jetzt weitere Truppen

Israelische Offensive: Darum mobilisiert Israel jetzt weitere Truppen

Israelische Offensive: Darum mobilisiert Israel jetzt weitere Truppen

Soldaten der IDF in einem zerstörten Haus. Israel kündigt eine neue Offensive an.
Soldaten der IDF in einem zerstörten Haus. Israel kündigt eine neue Offensive an.
Israelische Soldaten in Gaza: Nun könnte die Truppenzahl erhöht werden. Foto: IMAGO / Xinhua.
Israelische Offensive
 

Darum mobilisiert Israel jetzt weitere Truppen

Israel setzt auf militärische Stärke – Gaza steht vor einer vollständigen Besetzung, sollte die Hamas nicht einlenken. Eine Entscheidung des Sicherheitskabinetts sieht eine Ausweitung des Militäreinsatzes vor.
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TEL AVIV. Das israelische Sicherheitskabinett hat einen Plan genehmigt, der eine umfassende Militäroperation zur Besetzung des Gazastreifens vorsieht. Falls bis zum Ende der bevorstehenden Auslandsreise von US-Präsident Donald Trump in den Nahen Osten keine Einigung mit der Hamas erzielt werde, käme es zu einer groß angelegten Bodenoffensive, wie die Jerusalem Post berichtete. Trumps zweite Auslandsreise seiner laufenden Amtszeit führt ihn voraussichtlich vom 13. bis 16. Mai nach Saudi-Arabien, Katar und in die Vereinigten Arabischen Emirate.

Die Operation „Gideons Streitwagen“ ziele darauf ab, die Kontrolle über ganz Gaza zu übernehmen und die Infrastruktur der Hamas vollständig zu zerschlagen. Premierminister Benjamin Netanjahu kündigte in einem Video auf X an, eroberte Gebiete nicht wieder aufzugeben und Reservetruppen stationieren zu wollen. Er stützte sich dabei auf eine Empfehlung des israelischen Militärstabschefs. Dieser sieht in der Ausweitung des Einsatzes erhöhte Chancen für die Rettung der verbliebenen Geiseln. „Und ich stimme ihm zu“, sagte Netanjahu.

Demnach sollen ebenfalls zehntausende Reservisten der Israel Defense Forces (IDF) laut dem Stabschef, Generalleutnant Eyal Zamir, zur Unterstützung der Operation einberufen werden. Dies wäre eine der größten Mobilisierungen der IDF seit dem Terrorüberfall der Hamas auf Israel im Oktober 2023.

Zuspruch aus dem israelischen Kabinett

Breiten Zuspruch erhielt der Vorstoß des Sicherheitsgremiums aus dem israelischen Kabinett. Es werde selbst im Falle einer Vereinbarung keinen Rückzug aus eroberten Gebieten geben, erklärte Israels Finanzminister Bezalel Smotrich. „Die einzige Möglichkeit, die Geiseln zu befreien, besteht darin, die Hamas zu besiegen. Jeder Rückzug würde nur den nächsten 7. Oktober einläuten.“

Kulturminister Miki Zohar sagte Berichten zufolge einem israelischen Radiosender, das Ziel sei die „vollständige Kontrolle des Gazastreifens“ – auch wenn dies das Leben der Geiseln bedrohe. Zurzeit befinden sich noch mutmaßlich 24 Entführte in den Händen der Terrororganisation.

Als „einen mutigen Schritt auf dem richtigen Weg zum absoluten Sieg“ bezeichnete Kommunikationsminister Shlomo Karhi die Entscheidung. Nur militärischer und politischer Druck bezwängen die Hamas und befreiten die Geiseln. „Wir müssen die Hamas zerstören. Wir müssen das Gebiet halten – nicht durch Razzien, sondern durch dauerhafte und tiefgreifende Kontrolle“, bekräftigte Karhi den Entschluß.

Umsiedlung der Zivilbevölkerung Gazas

Die Entscheidung Israels fällt in eine Phase intensiver, aber bislang erfolgloser Verhandlungen über eine mögliche Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln. Die geplante IDF-Offensive beinhaltet die Verlegung großer Teile der Zivilbevölkerung in den Süden des Gazastreifens und die Verteilung humanitärer Hilfe unter militärischer Aufsicht.

Israel setzte Hilfslieferungen im März aus, da die Terrororganisation Hamas diese stehle und an die Bevölkerung verkaufe, um sich weiter finanzieren zu können.

Deutschland und die Europäische Union äußerten Bedenken hinsichtlich der humanitären Lage und der Rechtmäßigkeit solcher Maßnahmen. „Gaza gehört den Palästinenserinnen und Palästinensern“, kritisierte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes die Pläne Israels. Hilfsorganisationen beklagten die katastrophalen Zustände der Zivilbevölkerung. (rsz)

Israelische Soldaten in Gaza: Nun könnte die Truppenzahl erhöht werden. Foto: IMAGO / Xinhua.
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