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Frankreich: Von linkem Politiker gegründete Antifa-Gruppe wegen antisemitischer Attacke vor Gericht

Frankreich: Von linkem Politiker gegründete Antifa-Gruppe wegen antisemitischer Attacke vor Gericht

Frankreich: Von linkem Politiker gegründete Antifa-Gruppe wegen antisemitischer Attacke vor Gericht

Premierminister Gabriel Attal (links) unterhält sich auf einer Veranstaltung mit dem linksextremen Politiker, Gefährder und Antifa-Gewalttäter Raphaël Arnault
Premierminister Gabriel Attal (links) unterhält sich auf einer Veranstaltung mit dem linksextremen Politiker, Gefährder und Antifa-Gewalttäter Raphaël Arnault
Premierminister Gabriel Attal (links) im Gespräch mit dem linksextremen Politiker und Gefährder Raphaël Arnault (rechts), Juni 2024 Foto: picture alliance / abaca | Blondet Eliot/ABACA
Frankreich
 

Von linkem Politiker gegründete Antifa-Gruppe wegen antisemitischer Attacke vor Gericht

Sie sollen einen 15jährigen Jugendlichen attackiert und gedemütigt haben, weil sie ihn für einen Juden hielten: In Frankreich steht eine Antifa-Gruppe vor Gericht, die von einem bekannten Politiker der Linken gegründet wurde. Nun wird der Fall zum Politikum.
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PARIS. Acht Mitglieder der französischen Antifa-Gruppe „Jeune Garde antifasciste“ (Junge antifaschistische Garde) sind in Paris wegen eines antisemitischen Übergriffs angeklagt worden. Ihnen wird vorgeworfen, am 27. Mai einen 15jährigen Jugendlichen in der Pariser Metro umringt, beschimpft und geschlagen haben, weil sie ihn für einen Juden hielten, berichtet die französische Tageszeitung Le Figaro. Unter anderem sollen sie ihn gezwungen haben, „Lang lebe Palästina“ zu rufen, die Szene gefilmt und anschließend über ihr Instagram-Konto verbreitet haben.

Die „Jeune Garde antifasciste“ wurde 2018 von dem Politiker Raphaël Arnault gegründet. Das 29jährige Mitglied der linksextremen Partei La France Insoumise tritt bei den Parlamentswahlen am Sonntag für das linke Parteibündnis Nouveau Front populaire (Neue Volksfront) an. Von den französischen Sicherheitsbehörden wird er als „fiché S“ eingestuft. So bezeichnen die Behörden Personen, die sie als Bedrohung der nationalen Sicherheit einschätzen, ähnlich dem „Gefährder“ in Deutschland.

Trotz seiner Einstufung ist Arnault ein bekanntes Gesicht der linken Szene Frankreichs. Im Juni ließ sich Premierminister Gabriel Attal während eines Besuchs in Avignon mit Arnault fotografieren. Im November 2022 demonstrierte der Vorsitzende der Partei La France Insoumise, Jean-Luc Mélenchon, Seite an Seite mit Arnault.

„Ich rufe dazu auf, angesichts des Schlimmsten aufzustehen“

„Wir weisen diese Anschuldigungen in vollem Umfang zurück“, heißt es in einer Erklärung, die die Antifa-Gruppierung am Mittwoch auf Instagram veröffentlichte. Es habe „keine physische Gewalt“, sondern lediglich „eine kurze Auseinandersetzung in der Metro“ gegeben. Zudem habe die Gruppe auf einen „koordinierten Angriff von Mitgliedern einer rechtsextremen anti-palästinensischen Gruppierung“ reagiert.

 

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Mittlerweile hat sich auch der Vorsitzende des Rassemblement National, Jordan Bardella, zu den Ereignissen geäußert. „Am 27. Mai schlugen acht Mitglieder der linksextremen Gruppe „La Jeune Garde“, die von Raphaël Arnault angeführt wurde, einen 15jährigen jüdischen Jungen zusammen. Dieser als Gefährder eingestufte Kandidat und Anführer einer antisemitischen Gruppierung darf nicht in die Nationalversammlung einziehen. Ich rufe dazu auf, angesichts des Schlimmsten aufzustehen“, schrieb Bardella am Dienstag auf der Internetplattform X.

Gegen Arnault und die „Jeune Garde antifasciste“ gab es in der Vergangenheit bereits mehrere Strafanzeigen wegen Gewalttaten und Morddrohungen. Im Februar 2022 wurde Arnault wegen einer Gewalttat zu einer viermonatigen Bewährungsstrafe verurteilt. Er legte gegen das Urteil Berufung ein. (lb)

Premierminister Gabriel Attal (links) im Gespräch mit dem linksextremen Politiker und Gefährder Raphaël Arnault (rechts), Juni 2024 Foto: picture alliance / abaca | Blondet Eliot/ABACA
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