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USA: Neue Stabschefin Susie Wiles: Trumps Zuchtrute

USA: Neue Stabschefin Susie Wiles: Trumps Zuchtrute

USA: Neue Stabschefin Susie Wiles: Trumps Zuchtrute

Wahlkampfmanagerin und neue Stabschefin im Weißen Haus Susie Wiles (Susan Wiles) und der bei der Wahl erfolgreiche neue US-Präsident Donald Trump im Wahlkampf vor dem Wahlsieg. Foto: picture alliance/dpa, AP, Alex Brandon
Wahlkampfmanagerin und neue Stabschefin im Weißen Haus Susie Wiles (Susan Wiles) und der bei der Wahl erfolgreiche neue US-Präsident Donald Trump im Wahlkampf vor dem Wahlsieg. Foto: picture alliance/dpa, AP, Alex Brandon
Susie Wiles (mit Trump): Bewundert, respektiert und gefürchtet. Foto: picture alliance/dpa, AP, Alex Brandon
USA
 

Neue Stabschefin Susie Wiles: Trumps Zuchtrute

Susie Wiles wirkt unscheinbar und schüchtern – gilt aber als eine der „gefürchtetsten politischen Beraterinnen“ Amerikas. Wer ist das „Mädchen aus Eis“, das hinter Trumps triumphalem Erdrutschsieg steht und das er nun zu seiner Stabschefin – die führende Position im Weißen Haus – machen will?
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Cato, Palmer, Exklusiv

Der Name Susie Wiles war bislang auch in den USA nur wenigen geläufig. Das hat sich schlagartig geändert, als der triumphierende Donald Trump nach seinem erdrutschartigen Wahlerfolg ankündigte, die 67jährige zur neuen Stabschefin des Weißen Hauses zu machen. Susan „Susie“ Wiles wird die erste Frau in dieser Position sein und damit eine Schlüsselfigur, denn der Stabschef gilt als wichtigster Berater des Präsidenten und spielt eine entscheidende Rolle in der Verwaltung der Administration. Im wesentlichen ist er der Manager des Weißen Hauses, verantwortlich sowohl für den gesamten Mitarbeiterstab als auch für die Überwachung aller politischen Entwicklungen.

Doch wer ist Susie Wiles? Bisher leitete sie Trumps Wahlkampf, und in seiner Siegesrede nannte er sie respektvoll eine „Ice Maiden“, ein „Mädchen aus Eis“, in den USA eine Metapher für kühle Berechnung und emotionale Distanziertheit. Doch nur widerwillig trat sie hervor, als Trump sie ans Rednerpult bat – um dort schüchtern zu lächeln, aber kein Wort zu sagen.

Trump: „Wiles ist zäh, klug, innovativ und gefürchtet“

Bezeichnend, denn sie arbeite meist „im Hintergrund“, erklärte der künftige Präsident, aber sie sei „zäh, klug, innovativ, von allen bewundert und respektiert“ sowie eine der „gefürchtetsten politischen Berater“ der USA. Das Geheimnis ihres Erfolgs ist, daß Wiles, so NBC News, „Ordnung und Disziplin in die Trump-Welt bringt“. Tatsächlich bändigte sie die als „Clown-Show“ umschriebenen politischen Verhältnisse um Trump und gilt nun, neben ihm selbst, als Hauptverantwortliche für seinen Sieg.

Schon seit mehr als vier Jahrzehnten ist Wiles Teil des politischen Geschehens. Den Anfang machte die 1957 in New Jersey geborene Tochter des bekannten Football-Spielers Pat Summerall Ende der siebziger Jahre als Assistentin des Kongreßabgeordneten Jack Kemp. 1980 wurde sie Terminplanerin in der Wahlkampfmannschaft Ronald Reagans, der sie nach seinem Sieg ins Arbeitsministerium holte. Mit ihrem Ehemann, dem republikanischen Politikberater Lanny Wiles, ging sie nach Florida, wo sie verschiedene Politiker beriet und über Jahrzehnte die politische Landschaft mitgestalten. In ihrem Metier einen Namen machte sich Susie Wiles, als sie 2010 dem Außenseiter Rick Scott, ein Geschäftsmann mit wenig politischer Erfahrung, in nur sieben Monaten ins Amt des Gouverneurs verhalf.

Wiles: „Früher waren Manieren und Anstand wichtig“

Trump holte sie 2016 zu sich, als Vizechefin seiner Kampagne in Florida. Mit ihrer Hilfe gewann er den Staat, der zu einer Republikaner-Hochburg wurde. Auch dessen heutigen Gouverneur Ron DeSantis beriet Wiles, doch trennte man sich im Streit.

In einem Dossier über sie der Zeitschrift Politico erklärt die medienscheue Wiles, aus einem „traditionellen Umfeld“ zu kommen: „In meiner frühen Karriere waren Dinge wie Manieren wichtig, und es wurde ein gewisses Maß an Anstand erwartet.“ Doch heute habe sie andere Prioritäten: „Es gibt Veränderungen, mit denen wir leben müssen, um zu erreichen, wonach wir trachten.“

Sich selbst beschreibt sie als „moderate“ Republikanerin. Warum sie sich dennoch für Trump einsetzt, erklärte sie bereits 2016: „Ich sehe Stärken, ich sehe Klugheit, ich sehe eine Arbeitsmoral, die ihresgleichen sucht“, doch vor allem, „kein anderer Republikaner sonst verkörpert den Wandel, den wir brauchen! … Denn machen wir weiter wie bisher, wird diese Republik Schaden nehmen.“

Aus der JF-Ausgabe 47/24. 

Susie Wiles (mit Trump): Bewundert, respektiert und gefürchtet. Foto: picture alliance/dpa, AP, Alex Brandon
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