MOSKAU. Rußlands Präsident Wladimir Putin hat erstmals seit Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 einem westlichen Journalisten ein Interview gegeben. Im 127 Minuten langen Gespräch mit dem US-amerikanischen Moderator Tucker Carlson schilderte Putin seine Version über den Ausbruch des Krieges und die Geschichte der Beziehungen zwischen Rußland und dem Westen.
Ep. 73 The Vladimir Putin Interview pic.twitter.com/67YuZRkfLL
— Tucker Carlson (@TuckerCarlson) February 8, 2024
Dabei erhob er auch schwere Vorwürfe gegenüber Deutschland. Mit Blick auf die Sprengung der Nord-Stream-Pipelines äußerte Rußlands Präsident die Vermutung, die Nato-Partner der Bundesrepublik seien dafür verantwortlich. Er verstehe das Schweigen der Bundesregierung nicht und bezeichnete die Ampelpolitiker als „hochgradig inkompetente Leute“.
Putin: Haben kein Interesse an Polen
Einen Angriff auf andere Staaten, etwa Polen, schloß Putin aus. Das werde nur geschehen, sollte Rußland von Warschau zuerst angegriffen werden. Er fügte hinzu: „Wir haben kein Interesse an Polen, Lettland oder irgendwo sonst. Warum sollten wir das tun?”
Gegen Ende des Interviews bekräftigte Putin seine Haltung zum US-amerikanischen Journalisten Evan Gershkovich, der seit März 2023 in russischer Haft sitzt aufgrund des Vorwurfs der Spionage. Carlson widersprach dieser Behauptung und appellierte: „Ich hoffe, Sie lassen ihn gehen.“ (st)