OKLAHOMA CITY. Anhänger der LGBTQ-Bewegung haben am Montag das Kapitol des US-Bundesstaates Oklahoma gestürmt. Dabei hielten sie Schilder hoch, auf denen LGBTQ-Losungen wie „Wir sind keine Gefahr“ standen. Auf Videoaufnahmen aus den sozialen Medien von der Aktion ist auch sehen, wie die Besetzer Parolen wie „Wir sind Oklahoma“ und „Trans Lives Matter“ rufen.
A mob of #trans activists took over the Oklahoma Capitol building to try & stop the state’s Republican lawmakers from passing bills that would outlaw the transitioning of minors & require teachers to inform parents if students identify as trans. pic.twitter.com/TPxdhKe9Eq
— Andy Ngô 🏳️🌈 (@MrAndyNgo) February 7, 2023
An der Aktion beteiligt waren etwa 150 Menschen, berichtete der Oklahoma Daily. Benjamin Patterson – ein Transsexueller – erklärte der Zeitung, daß der Protest den Zweck habe „die Gemeinschaft zusammenzubringen“. Ein anderer Besetzer erklärte: „Diese Kinder sollten nicht gezwungen sein, sich zu verleugnen, nur weil die Menschen um sie herum nicht zuhören“.
Republikaner wollen LGBTQ-Medizin bei Minderjährigen verbieten
Hintergrund der Aktion war offenbar die Debatte um ein im Januar vorgestelltes Gesetz, mit dem der Senat alle Geschlechtsumwandlungen bei Minderjährigen verbieten will. In die gleiche Richtung zielte das zeitgleich eingereichte Gesetz, welches auch andere medizinische Eingriffe, wie etwa die Verschreibung sogenannter Pubertätsblocker an Minderjährige, illegal machen will.
Senator David Bullard (Republikaner) begründete die Entscheidung damit, daß eine „heilige Pflicht“ bestehe, Kinder vor „denen zu schützen, die ihnen Übles wollen“. Kindesmißbrauch sei „eine schwere Straftat“ in Oklahoma und „die Verstümmelung der Genitalien junger Menschen“ sollte nicht anders betrachtet werden. Von beiden Gesetzen ausgenommen werden allerdings Fälle, in denen die Behandlung einen medizinischen Hintergrund hat, etwa bei tödlichen Krankheiten oder Entzündungen.
Im Netz kursieren Vergleiche mit dem 6. Januar 2021
In den sozialen Medien entbrannte derweil die Diskussion über die Bewertung des LGBTQ-Protests. Auf Twitter vergleichen einige Nutzer das Geschehen mit den Ereignissen vom 6. Januar 2021. Damals hatten Anhänger des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump das Kapitol in Washington gestürmt.
Einige Journalisten hatten die Geschehnisse als versuchten Staatsstreich gewertet. Ein Nutzer spottete in Bezug auf Oklahoma: „Ich bin mir sicher, daß das FBI bereits ermittelt und jede erdenkliche Ressource nutzen wird, um diese Terroristen zu ermitteln.“ (lb)