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Prozeß auf Lesbos: Flüchtlingshelfer in Griechenland vor Gericht

Prozeß auf Lesbos: Flüchtlingshelfer in Griechenland vor Gericht

Prozeß auf Lesbos: Flüchtlingshelfer in Griechenland vor Gericht

Sarah Mardini auf dem roten Teppich bei der Premiere des Films „The Swimmers“. Die selbsternannte Flüchtlingshelferin muß sich derzeit in Griechenland vor Gericht verantworten.
Sarah Mardini auf dem roten Teppich bei der Premiere des Films „The Swimmers“. Die selbsternannte Flüchtlingshelferin muß sich derzeit in Griechenland vor Gericht verantworten.
Sarah Mardini auf dem roten Teppich bei der Premiere des Films „The Swimmers“ im kanadischen Toronto im September 2022. Die selbsternannte Flüchtlingshelferin muß sich derzeit in Griechenland vor Gericht verantworten Foto: picture alliance / empics | Tijana Martin
Prozeß auf Lesbos
 

Flüchtlingshelfer in Griechenland vor Gericht

Menschenschmuggel, Spionage, Geldwäsche, Gründung einer kriminellen Vereinigung: Die griechische Staatsanwaltschaft erhebt schwere Vorwürfe gegen eine Gruppe selbsternannter Flüchtlingshelfer. Eine der Angeklagten lebt in Deutschland und bekam einen Preis als „Stille Heldin“.
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LESBOS. Die griechische Staatsanwaltschaft hat am Dienstag den Prozeß gegen 24 Mitglieder der selbsternannten Migranten-Hilfsorganisation „Emergency Response Center International“  wieder aufgenommen. Den Beschuldigten wird Menschenschmuggel, Spionage, Geldwäsche sowie die Gründung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen.

Die griechischen Behörden gehen davon aus, daß die Organisation illegalen Einwanderern systematisch bei der Einreise auf griechischen Boden geholfen habe. Die selbsternannten Flüchtlingshelfer hätten widerrechtlich Funkkanäle der griechischen Küstenwache abgehört, sowie einen Jeep mit gefälschtem Militärkennzeichen gefahren.

Angeklagten droht lange Haftstrafe

Die prominenteste Angeklagte ist die 27jährige Sarah Mardini. Sie wuchs mit ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester Yusra in Damaskus auf, floh 2015 vor dem syrischen Bürgerkrieg in die Türkei. Von dort aus wollte sie weiter auf die griechische Insel Lesbos. Als der Motor ihres Schlauchboots auf dem Meer ausfiel, sprangen die beiden Wettkampfschwimmerinnen Sarah und Yusra über Bord und zogen das Boot mit 18 Passagieren an Land.

Die Schwestern leben inzwischen in Berlin und haben unter anderem 2018 den Bambi-Preis in der Kategorie „Stille Helden“ erhalten. Ihre Lebensgeschichten wurden von der Streaming-Plattform „Netflix“ verfilmt.

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Sarah Mardini arbeitete seitdem in der sogenannten „Flüchtlingshilfe“, sie wurde im August 2018 am Flughafen Lesbos festgenommen und kam in Untersuchungshaft. Weil die griechische Justiz ein Einreiseverbot gegen sie verhängt hatte, wird lediglich eine Anwältin im Gericht anwesend sein. Sollte sie schuldig gesprochen werden, könnte der „Flüchtlingshelferin“ eine langjährige Haftstrafe drohen. (st)

Sarah Mardini auf dem roten Teppich bei der Premiere des Films „The Swimmers“ im kanadischen Toronto im September 2022. Die selbsternannte Flüchtlingshelferin muß sich derzeit in Griechenland vor Gericht verantworten Foto: picture alliance / empics | Tijana Martin
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