WINDHUK. Deutsche Energiekosten-Flüchtlinge sind in Namibia herzlich willkommen. Dafür hat die Regierung der früheren Kolonie Deutsch-Südwest-Afrika nun sogar ein gesondertes Visum aufgelegt. Der Staat wirbt mit deutscher Sprache, Architektur, heimischer Küche und warmen Temperaturen.
Deutsche dürfen ab sofort bis zu sechs Monate in dem afrikanischen Land leben. Dafür müssen sie ein Visum beantragen. Präsident Hage Gottfried Geingob wirbt auch mit dem geringen Zeitunterschied. Bei nur einer Stunde gebe es keine Probleme aus dem namibischen Homeoffice für deutsche Unternehmen zu arbeiten.
Da Namibia, wo einige Straßen und Orte noch deutsche Namen tragen, auf der Südhalbkugel liegt, herrscht dort im europäischen Winter der afrikanische Sommer. Badewetter, während man sich in Deutschland nicht traut, die Wohnung auf angenehme Temperaturen zu beheizen, ist ein weiteres Argument der Regierung, die auch ihr Unverständnis darüber äußert, daß Deutschland seine Atomkraftwerke abschaltet. Man hätte sogar Uran dafür liefern können, heißt es aus Windhuk.
Namibia: „Deutsch ist eine unserer Sprachen“
Gerade war Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zu Gast, der die Afrikaner von der deutschen Energiepolitik überzeugen wollte. Doch dort schüttelte man nur ungläubig mit dem Kopf. Das neue, nur für Deutsche aufgelegte Visum, muß sich für den Ampel-Politiker nun wie eine Backpfeife anfühlen.
Das Land sei zudem preislich günstiger als das benachbarte Südafrika. Der halbe Liter Windhuk Lager – gebraut nach dem deutschen Reinheitsgebot – kostet 1,60 Euro. Beauftragt mit dem Ansiedlungsprogramm für Deutsche ist Nangula Uuandja. Sie sagte jetzt der Bild: „Ihr Deutschen seid uns sehr willkommen! Namibia nennt man auch Deutschlands kleine Schwester. Wir haben Städte, die aussehen wie deutsche Städte. Das ist eure zweite Heimat hier, ein Stück Deutschland in Afrika. Wir haben deutsche Architektur, deutsche Straßennamen, mit der A1 sogar eine deutsche Autobahn! Deutsch ist eine unserer Sprachen.“ (fh)