PARIS. Nach den schweren Migranten-Krawallen im Anschluß an Fußball-WM-Spiele Marokkos in den Niederlanden und Belgien bereitet sich nun Frankreich auf den Ausnahmezustand vor. Die beiden Länder treffen heute um 20 Uhr im Halbfinale aufeinander. In Frankreich leben zahlreiche Nordafrikaner. Daher fürchtet man dort bürgerkriegsähnliche Zustände – egal, wie das Spiel ausgeht.
Aus Sorge vor dem Mob mobilisiert das Land des amtierenden Weltmeisters 10.000 Polizisten. Nach den Siegen Marokkos gegen Belgien, Spanien und Portugal war es in den Nachbarländern in zahlreichen Städten zu jeweils zu schweren Ausschreitungen gekommen. Migranten aus dem Maghreb legten Feuer, zerstörten Autos sowie Schaufensterscheiben und griffen Polizeiwachen an. Trotz des Einsatzes von Wasserwerfern und Tränengas hatte die Polizei Mühe, die randalierenden Menschen unter Kontrolle zu bekommen.
Frankreich: Was passiert auf den Champs-Élysées?
Rund 5.000 Beamte sollen allein im Großraum Paris versuchen, die Migranten in Schach zu halten, kündigte Innenminister Gérald Darmanin am Dienstag an. Dennoch werden die Champs-Élysées, Paris‘ weltberühmter Boulevard, frei zugänglich sein. Franzosen könnten dort den möglichen Einzug ihres Landes ins WM-Endspiel feiern wollen. Es erscheint aber möglich, daß auch Marokkaner auf die Prachtstraße strömen. (fh)