PARIS. Die französische Politikerin Marion Maréchal (Rassemblement National) hat angekündigt, den rechten Präsidentschaftskandidaten Éric Zemmour (Reconquête) zu unterstützen. „Mit ihm weiß ich, daß es weder Kompromisse bei den Ideen noch Verzicht bei den Taten geben wird“, begründete die Nichte von Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen ihre Entscheidung am Sonntag in der Wochenzeitung Valeurs actuelles.
„Avec lui, je sais qu’il n’y aura ni compromission dans les idées ni renoncement dans les actions“
J’explique dans cette tribune sur @Valeurs les raisons de mon soutien à la candidature d’@ZemmourEric pour cette élection présidentielle ! #ZemmourToulon https://t.co/v7Hfn18kCS
— Marion Maréchal (@MarionMarechal) March 6, 2022
„Ich schließe mich dem Kandidaten an, dem ich am meisten zutraue, die Ideen, die ich immer verteidigt habe, zum Erfolg zu führen“, sagte Maréchal weiter. Sie sei sich sicher, daß Zemmour sich gut positioniert habe und in einem zweiten Wahlgang für eine Überraschung sorgen werde. Sie sehe sich als Verbündete des rechten Lagers um ihn.
Rassemblement National habe Chance verspielt
Ihre Partei habe es aufgrund einer falschen ideologischen und strategischen Ausrichtung über Jahre versäumt, den politischen Raum für sich zu gewinnen. Rund die Hälfte der Menschen, die 2017 dem Rassemblement National ihre Stimme gegeben hätten, seien danach nie wieder zur Wahl gegangen. Sie habe dieses Problem schon früh erkannt und sich unter anderem deshalb 2017 zu einem Rückzug von der Partei entschlossen, betonte Maréchal.
„Éric Zemmour scheint der Einzige zu sein, der die Wahlmauer einreißen kann, die sich nach und nach zwischen den verschiedenen Wählergruppen in Frankreich gefestigt hat“, führte Maréchal aus. Seit Jahren entfalle die große Mehrheit der Stimmen auf den rechten Rassemblement National sowie die liberale Partei des Präsidenten Emmanuel Macron, La République en Marche.
Maréchal: Zemmour vereint als einziger gespaltene Wählergruppen
Dieser Umstand spiegle die Spaltung des französischen Volkes in sozialer und territorialer Hinsicht sowie eines Generationenkonflikts wider. „Vereinfacht gesagt, haben die politischen Bewegungen den Gegensatz zwischen Peripherie und Metropole, Stadtfranzosen und Landfranzosen, von der Globalisierung Vergessenen und Gewinnern der ‘Start-up-Nation’ geschürt und durch ihre Programme und ihre Dialektik verschärft.“
Diesen Gegensatz habe ihre Tante mit ihrer Strategie „Elitenblock gegen Volksblock“ als Wahlkampfthema aufgenommen. Macron habe daraus wiederum einen Kampf zwischen Populisten gegen Progressive gemacht. Zemmour sei es hingegen gelungen, Franzosen verschiedener soziokultureller Gruppen zu vereinen. In dem, was er in den vergangenen Monaten aufgebaut habe, sehe sie eine Grundlage für das, was eine Regierungspartei ausmache. (zit)