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„Black Lives Matter“: Klopfen statt stürmen: Minneapolis plant Polizeireform

„Black Lives Matter“: Klopfen statt stürmen: Minneapolis plant Polizeireform

„Black Lives Matter“: Klopfen statt stürmen: Minneapolis plant Polizeireform

Demonstration nach dem Tod des Afroamerikaners Amir Locke: „Black Lives Matter“-Anhänger fordern Gerechtigkeit
Demonstration nach dem Tod des Afroamerikaners Amir Locke: „Black Lives Matter“-Anhänger fordern Gerechtigkeit
Demonstration nach dem Tod des Afroamerikaners Amir Locke: „Black Lives Matter“-Anhänger fordern Gerechtigkeit Foto: picture alliance / Christian Monterrosa / ASSOCIATED PRESS
„Black Lives Matter“
 

Klopfen statt stürmen: Minneapolis plant Polizeireform

Polizisten der Stadt Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota sollen nach Reformplänen des Bürgermeisters Jacob Frey bei Einsätzen künftig anklopfen und abwarten, bevor sie ein Haus stürmen. Anlaß für das Vorhaben ist der Tod eines Afroamerikaners.
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MINNEAPOLIS. Der Bürgermeister von Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota, Jacob Frey (Demokraten), hat Veränderungen beim Vorgehen der Polizei angekündigt. Anlaß für das Vorhaben ist die Tötung eines Afroamerikaners bei einem Einsatz, wie der Regionalsender MPR am Montag berichtete.

Konkret geht es um Hausdurchsuchungen. Künftig sollen die Beamten Wohnungen bei Verdachtsfällen auf eine Straftat nicht unmittelbar stürmen, sondern anklopfen und einen Moment lang abwarten, ob jemand die Tür öffnet. Am Tag soll die Frist 20 Sekunden, in der Nacht 30 Sekunden betragen. Es gebe aber Ausnahmen wie etwa im Falle von Geiselnamen.

Cousin eines Verdächtigen schlief mit Waffe in der Hand

Zudem sieht Frey in seinen Reformplänen vor, regelmäßig die Videoaufnahmen entsprechender Einsätze zu überprüfen. Die Daten zu den Durchsuchungen sollen anschließend veröffentlicht werden.

Zuletzt waren die Methoden der US-Polizei Anfang Februar in die Kritik geraten. Sicherheitskräfte in Minneapolis ermittelten zu diesem Zeitpunkt gegen den Afroamerikaner Mekhi Speed wegen eines Mordfalls. Mit einem Durchsuchungsbefehl stürmten sie eine Wohnung in der sich der Verdächtigte aufhalten sollte. Dort schlief allerdings sein Cousin Amir Locke auf dem Sofa mit einer Waffe in der Hand.

Lockes Familie bezeichnet Vorfall als Hinrichtung

Als die Polizisten die Wohnung betraten wurde er wach und wollte sich aufsetzen. Die Sicherheitskräfte schossen daraufhin auf ihn. Dabei starb der 22 Jahre alte Mann. Von dem Vorfall gibt es Videoaufnahmen von den Einsatzkameras der Beamten.

Lockes Familie wirft den Sicherheitskräften vor, den jungen Mann „hingerichtet“ zu haben. Anhänger der „Black Lives Matter“-Bewegung werteten den Fall als einen weiteren Beleg für die vermeintliche Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA. (zit)

Demonstration nach dem Tod des Afroamerikaners Amir Locke: „Black Lives Matter“-Anhänger fordern Gerechtigkeit Foto: picture alliance / Christian Monterrosa / ASSOCIATED PRESS
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