BRÜSSEL. Die EU-Kommission hat die Prüfung einer erneuten gemeinsamen Schuldenaufnahme der Mitgliedsstaaten eingeleitet. Brüssel ziehe einen solchen Schritt derzeit in Betracht, um den Finanzierungsbedarf der Ukraine zu decken, berichteten Insider laut der Nachrichtenagentur Reuters.
Die Regierung in Kiew benötige in den kommenden drei Monaten rund 15 Milliarden Euro. Fünf Milliarden Euro würden demnach voraussichtlich von den USA übernommen. Das Geld könne der Ukraine als besonders günstiger Kredit zur Verfügung gestellt werden. Bislang sei aber noch nichts endgültig entschieden.
Bereits während der Corona-Pandemie hatten die EU-Staaten erstmals gemeinsame Schulden aufgenommen. Auch die Bundesrepublik, die eine solche Maßnahme in der Vergangenheit strikt abgelehnt hatte, stimmte 2020 für das Paket in Höhe von 750 Milliarden Euro, mit dem der Wiederaufbaufonds finanziert wurde. Eigentlich sollte die gemeinsame Schuldenaufnahme ein einmaliger Akt bleiben. (zit)