KAPSTADT. Die Gewalt in Südafrika hält an. Seit Tagen kommt es rund um das wirtschaftliche Zentrum Johannesburg und in anderen Landesteilen zu Ausschreitungen mit Toten und Verletzen. Durch die Plünderung von Landwirtschaftsbetrieben und unterbrochenen Handelsrouten ist die Lebensmittelversorgung mittlerweile in Gefahr, berichtet die Times.
Bis Dienstag nachmittag kamen laut der Nachrichtenagentur dpa bei den Unruhen mindestens 40 Menschen ums Leben. Anwohner beginnen demnach, sich in Bürgerwehren zu organisieren, um sich vor Plünderern zu schützen.
Unruhen werden von Stammesrivalitäten befeuert
Örtliche Behörden beklagten, die Polizei könne die Situation nicht mehr kontrollieren. Sie riefen das Militär zur Hilfe. Videos in den sozialen Medien zeigen das Ausmaß der Plünderungen und Brandstiftungen.
Und das im Jahr 2021 #SouthAfrica pic.twitter.com/mLGA1UR0ID
— ulli (@ulrichham) July 14, 2021
Nach der Festnahme des ehemaligen Präsidenten letzte Woche kommmt es im ganzen Land zu schweren Unruhen. Bisher kam es zu 30 Todesopfern.#Johannesburg #JacobZumaArrest #AfriqueDuSud #Südafrika #SouthAfricapic.twitter.com/3o0pMD1GXV
— BlxckMosquito (@BlxckMosquito) July 13, 2021
In einer Fernsehansprache sagte Präsident Cyril Ramaphosa: „In den vergangenen Tagen und Nächten hat es Akte der Gewalt von einer Art gegeben, die wir in der Geschichte unserer Demokratie selten erlebt haben.“
Anlaß der Ausschreitungen ist die Verurteilung von Südafrikas Ex-Präsident Jacob Zuma vergangene Woche wegen Mißachtung der Justiz. Er muß nun eine 15monatige Haftstrafe verbüßen. Er war nicht zu einem Termin vor einer Untersuchungskommission erschienen, die sich mit Korruptionsvorwürfen gegen ihn befaßt.
Das Zentrum der Unruhen bildet die Region um Johannesburg und in Zumas Heimatprovinz KwaZulu-Natal. Bei den Gewaltausbrüchen spielen Stammesrivalitäten in der südafrikanischen Bevölkerung eine Rolle. Zuma selbst gehört zur Gruppe der Zulu, die gegen seine Inhaftierung gewaltsam protestieren. Dagegen stellt sich die Bevölkerungsgruppe der Venda, der Präsident Ramaphosa angehört.
Südafrika ist kein in sich einiges Land.
Der Ex Präsident Zuma war Zulu. Die Zulus wüten seit seiner Verhaftung.
Der jetzige Präsident ist Venda. Die Vendas stellen sich gegen die Proteste.
Nur mal so für alle die glauben die Welt sei schwarz und weiss. https://t.co/d2Ed92ZNub— Heidi’s Landhaus (@Landhaus_Heidi) July 13, 2021
(ag)