GIBRALTAR. Die Regierung von Gibraltar hat trotz einer Impfquote von 100 Prozent alle offiziellen Weihnachtsfeiern, Empfänge und ähnliche Veranstaltungen abgesagt. Auch der Bevölkerung des britischen Überseegebiets wurde dringend empfohlen, Veranstaltungen und Partys in den nächsten vier Wochen zu meiden. Gruppenaktivitäten sollten besser im Freien als in geschlossenen Räumen stattfinden.
Die gesamte erwachsene Bevölkerung von Gibraltar ist seit März 2021 vollständig geimpft. Damit besteht dort die weltweit höchste Impfrate. Auch die im Land arbeitenden Spanier sind geimpft. In Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln gilt eine Maskenpflicht. Die Boosterimpfkampagne wurde beginnend bei der alten Bevölkerung bereits für die Gruppe ab 40 Jahren geöffnet. Auch Kinder von 12 bis 15 Jahren werden bereits geimpft.
Corona-Ansteckungsrate liegt bei 500
Angesichts des sprunghaften Anstiegs der Sars-CoV-2-Infektionen wollen die Behörden von Gibraltar laut eigenen Angaben bei Massenveranstaltungen zu Weihnachten kein Risiko eingehen. In den vergangenen sieben Tagen wurden durchschnittlich 56 Infektionen pro Tag gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz erreichte bereits die 500er-Marke. Über 400 der 33.571 Einwohner sind derzeit corona-positiv.
Auch andere ähnlich gut durchgeimpfte Länder wiesen in jüngster Vergangenheit hohe Inzidenzen auf. So etwa Singapur mit einer Impfquote von 94 Prozent und Irland, wo 92 Prozent der erwachsenen Bevölkerung vollständig geimpft sind. Experten warnten bereits früh, das Konzept der Herdenimmunität könne bei Corona nicht tragen. (mp)