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Mittelmeerroute: Tausende Migranten schwimmen zur spanischen Exklave Ceuta

Mittelmeerroute: Tausende Migranten schwimmen zur spanischen Exklave Ceuta

Mittelmeerroute: Tausende Migranten schwimmen zur spanischen Exklave Ceuta

Migranten sitzen vor spanischen Soldaten an der Grenze zwischen Spanien und Marokko
Migranten sitzen vor spanischen Soldaten an der Grenze zwischen Spanien und Marokko
Migranten sitzen vor spanischen Soldaten an der Grenze zwischen Spanien und Marokko Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Javier Fergo
Mittelmeerroute
 

Tausende Migranten schwimmen zur spanischen Exklave Ceuta

Tausende Migranten sind in den vergangenen zwei Tagen von Marokko zur spanischen Exklave Ceuta geschwommen. Allein am Montag hatten sich rund 6.000 Personen von der Grenzstadt Fnideq in Marokko auf den Weg gemacht. Hintergrund der stark ansteigenden Migrantenzahlen ist ein Streit zwischen Marokko und Spanien.
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CEUTA. Tausende Migranten sind in den vergangenen zwei Tagen von Marokko zur spanischen Exklave Ceuta geschwommen. Die marokkanischen Grenzbeamten seien nicht eingeschritten und hätten auch am Dienstag tausende Personen einfach ziehen lassen, berichtete die spanische Zeitung El Faro. Zwischenzeitlich schoben die spanischen Behörden demnach 1.600 der 6.000 Migranten ab, die am Vortag aus Marokko gekommen waren.

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Am Montag hatten sich rund 6.000 Personen von der Grenzstadt Fnideq in Marokko bis nach Ceuta auf den Weg gemacht. Dafür sollen sie knapp zwei Kilometer im Wasser zurückgelegt haben, teils mit Schwimmringen oder in kleinen Schlauchbooten. Da die Route direkt an der Küste Marokkos liegt, hätten die Migranten an einigen Stellen bei Ebbe auch zu Fuß gehen können, berichtete der Spiegel. Unter den Personen befänden sich mehr als tausend Minderjährige.

Militär soll in Ceuta für Ordnung sorgen

Am Dienstag kamen laut spanischer Medien weitere Migranten an. Dies stellt, laut El Faro, eine „echte diplomatische Krise“ zwischen den beiden Ländern dar. Die Armee habe weiteres Personal zur Unterstützung aktiviert. Staatliche Sicherheitskräfte, Polizei und Militär sollen alle sensiblen Punkte der Stadt kontrollieren und die Ordnung in den Straßen aufrechterhalten.

Hintergrund der Vorkommnisse sollen laut El Pais Unstimmigkeiten zwischen Spanien und Marokko sein. Diese seien aufgekommen, nachdem der marokkanische Geheimdienst im April erfahren habe, daß der Chef der Unabhängigkeitsbewegung Polisario, Brahim Ghali, unter falscher Identität in einer spanischen Klinik wegen Covid-19 behandelt werde. Die Bewegung setzt sich für die Unabhängigkeit der Westsahara ein. Marokko habe der spanischen Regierung daraufhin mit Repressalien gedroht.

Die spanische Außenministerin Arancha González Laya sagte laut dem Blatt, die marokkanischen Behörden hätten ihr versichert, daß die massive Ankunft illegaler Einwanderer in Ceuta nichts mit dem Krankenhausaufenthalt des Anführers der Polisario-Front in Spanien zu tun habe.

Frontex: Zahl illegaler Grenzübertritte steigt

Die Zahl der illegalen Grenzübertritte an den EU-Außengrenzen hat gemäß der Europäischen Grenzschutzagentur Frontex wieder zugenommen. Im April habe es über 7.800 illegale Grenzübertritte gegeben. Dies sei ein Anstieg um das Vierfache gegenüber dem Rekordtief im Vorjahresmonat, teilte Frontex im Mai mit.

Insgesamt seien in den ersten vier Monaten dieses Jahres rund 36.100 Menschen illegal in die EU gekommen. Dies seien rund ein Drittel mehr Fälle als im gleichen Zeitraum im vergangenen Jahr. Der leichte Rückgang 2020 sei den zu der Zeit verhängten coronabedingten Reisebeschränkungen geschuldet gewesen.

Auf der Westbalkanroute seien im April rund 3.100 illegale Grenzübertritte festgestellt worden. In den ersten vier Monaten des Jahres insgesamt 11.600, vor allem von Syrern und Afghanen.

Die Zahl der illegalen Grenzüberschreitungen im östlichen Mittelmeer belief sich laut Frontex im April auf rund 1.850. Hier versuchten vor allem Migranten aus der Türkei nach Griechenland zu gelangen. Von Januar bis April sollen es 4.800 Personen gewesen sein. Die meisten stammten aus der Türkei und Syrien.

Eine weitere Route führe von Westafrika zu den spanischen Kanarischen Inseln. Von Januar bis April erreichten fast 4.500 Personen aus Marokko oder Mali die Inseln, berichtete Frontex. (hl)

Migranten sitzen vor spanischen Soldaten an der Grenze zwischen Spanien und Marokko Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Javier Fergo
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