WIEN. Linksextremisten haben in Wien die Vorlesung des Historikers Lothar Höbelt verhindert und Studenten attackiert. Nach eigenen Angaben versammelten sich rund 200 Mitglieder und Unterstützer der Antifa und anderer linksradikaler Gruppen vor dem Hörsaal und blockierten ihn. In den sozialen Medien verbreiteten sie Fotos der Blockade.
Ca. 200 Antifaschist*innen beteiligen sich gerade am Protest gegen den rechten Professor #Höbelt und Rechtsextreme auf der Uni Wien. Beide Eingänge zum Hörsaal sind blockiert, die Faschos rufen weiter zur Teilnahme auf. Alerta! pic.twitter.com/yKn6HQm2WB
— autonome antifa [w] (@antifa_w) January 14, 2020
Studenten, die an der Lehrveranstaltung teilnehmen wollten, wurden mit Eiern beworfen. Ein Unbeteiligter erlitt dabei eine Verletzung am Kopf. Ein Demonstrant bespuckte den Vertreter des FPÖ-nahen Rings Freiheitlicher Studenten (RFS), wie die Organisation mitteilte. Anschließend attackierten ihn weitere Linksextremisten hinterrücks mit Schlägen und Tritten. Das RFS-Mitglied habe sich in Sicherheit bringen können. Zu dem Zeitpunkt sollen keine Polizisten vor Ort gewesen sein.
Der RFS Wien bezeichnete die erneute Verhinderung der Vorlesung und die gewaltsamen Ausschreitungen als unfaßbare Zustände. „Die heutigen Angriffe sind nur die Spitze des Eisbergs. Wir erwarten endlich Konsequenzen von Seiten der Universität Wien und hoffen, daß die Täter zur Rechenschaft gezogen werden.“
Vorfälle erinnern an Krawallen an Hamburger Universität
Die Störungen und Proteste gegen Höbelt dauern seit November an. Hintergrund ist ein Vortrag des Historikers, der auch für die JUNGE FREIHEIT schreibt, während einer Veranstaltung des Freiheitlichen Akademikerverbands Steiermark. Zu Höbelts Unterstützung waren laut Kurier auch rund 30 Mitglieder der Identitären Bewegung anwesend. Sie wurden demnach von später eintreffenden Polizeikräften eingekesselt. Höbelt war während der Ausschreitung nicht am Hörsaal.
Die Unruhen an der Wiener Hochschule erinnern an Vorfälle an der Universität Hamburg. Dort hatten Linksextreme im vergangenen Jahr mehrmals die Vorlesung des AfD-Gründers Bernd Lucke verhindert. Erst unter dem Schutz einer Polizeihundertschaft konnte Lucke seine Lehrveranstaltung abhalten. (ag)