BRÜSSEL. Der Sprecher der Grünen-Fraktion im Europaparlament, Sven Giegold, hat die Arbeit von Flüchtlingsorganisationen als gottgewollt begründet. „Ich glaube, Gott ist gut, Gott will das. Das ist auch sehr troststiftend“, sagte er am Ostermontag dem WDR-Format „Kirche im WDR“.
Giegold gehört zu den Mitinitiatoren des Bündnisses „United4Rescue“. Es unterstützt die Flüchtlingsorganisationen, die im Mittelmeer Migranten auflesen und nach Europa bringen. Unter anderem wurde durch Spenden ein weiteres Schiff für 1,5 Millionen Euro angeschafft, das nun im Dienst der Gruppe Sea-Watch steht.
Der Grünen-Politiker betonte zudem, er bete zwar nicht zu Gott, „daß er uns den elenden Klimawandel vom Hals hält. Sondern von Gott wünsche ich mir Stärkung von allen, die gegen den Klimawandel kämpfen“.
Migranten der Alan Kurdi sollen auf Quarantäneschiff
Unterdessen liegt das Schiff Alan Kurdi der deutschen Organisation Sea-Eye weiter im Mittelmeer vor der italienischen Küste. Italien schlug vor, die 149 Geretteten mithilfe der Küstenwache und des Roten Kreuzes auf ein Quarantäneschiff umzusetzen. Diesen Plan begrüßte der Regensburger Verein. Deren Sprecher Gorden Isler betonte gegenüber Nachrichtenagentur dpa: „Wir wären für eine solche Lösung sehr dankbar“. Bisher sei die Umsetzung aber noch nicht erfolgt und Details seien ihm unbekannt.
Das Rettungsleitzentrum in Rom sieht die Verantwortung für die Migranten bei Deutschland, schließlich fahre das Schiff des Regensburger Vereins auch unter deutscher Flagge.
Sea-Eye rief dazu auf, sich auf die Werte der EU zu besinnen, dazu gehöre auch Solidarität, Staaten dürften sich jetzt nicht nur um die eigene Sicherheit sorgen.
Auf der italienischen Insel Sizilien berichteten Behörden, daß am Ostermontag 77 Menschen bei Portopalo di Capo Passero in der Provinz Syrakus angekommen seien. Lokale Behörden in Pozzallo hatten laut Angaben der Nachrichtenagentur Ansa die Ankunft von rund 100 Migranten zu verzeichnen. Darunter sei eine Person mit Corona infiziert. (ag/zit)