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Zensur und ideologischer Druck: USA: Autoren und Wissenschaftler beanstanden „Klima der Intoleranz“

Zensur und ideologischer Druck: USA: Autoren und Wissenschaftler beanstanden „Klima der Intoleranz“

Zensur und ideologischer Druck: USA: Autoren und Wissenschaftler beanstanden „Klima der Intoleranz“

Auch die britische Autorin J. K. Rowling gehört zu den Unterzeichnern Foto: picture alliance / empics
Auch die britische Autorin J. K. Rowling gehört zu den Unterzeichnern Foto: picture alliance / empics
Auch die britische Autorin J. K. Rowling gehört zu den Unterzeichnern Foto: picture alliance / empics
Zensur und ideologischer Druck
 

USA: Autoren und Wissenschaftler beanstanden „Klima der Intoleranz“

Mehr als 150 Autoren und Wissenschaftler haben die gegenwärtige Debattenkultur in den USA scharf kritisiert. So hätten Proteste gegen Rassismus eine „ideologische Konformität“ erzeugt. Der freie Austausch von Informationen und Ideen, der das „Lebensblut der freien Gesellschaft“ sei, werde täglich eingeschränkt.
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NEW YORK. Mehr als 150 Autoren und Wissenschaftler haben über die gegenwärtige Debattenkultur in den USA geklagt. Durch aktuelle Proteste gegen Rassismus sei ein gesellschaftlicher Druck zugunsten „ideologischer Konformität“ entstanden. Die pluralistische Demokratie müsse gestärkt, einem „Klima der Intoleranz“ jedoch entgegengewirkt werden, forderten sie in einem offenen Brief, den die Zeitschrift Harper’s Magazine veröffentlichte.

Der freie Austausch von Informationen und Ideen, der das „Lebensblut der freien Gesellschaft“ sei, werde täglich mehr eingeschränkt. „Redakteure werden gefeuert, weil sie kontroverse Artikel schreiben; Bücher werden wegen des Vorwurfs der Unglaubwürdigkeit zurückgezogen; Journalisten werden daran gehindert, bestimmte Themen zu beleuchten; gegen Professoren werden Untersuchungen eingeleitet, weil sie aus literarischen Werken zitieren“, schilderten die Verfasser des Briefes die Situation.

„Cancel Culture“ wolle Kritiker aus dem öffentlichen Leben drängen

Sie stellen sich damit gegen die sogenannte „cancel culture“, eine Praxis des Verdrängens von Personen oder Inhalten aus dem öffentlichen Leben. So würden unliebsame Kritiker beim Arbeitgeber gemeldet oder solange gezielt mit Vorwürfen konfrontiert, bis sie ihren Job verlören oder ihr Profil in den sozialen Medien gelöscht werde. „Wir müssen die Möglichkeit einer gutgemeinten Meinungsverschiedenheit ohne schlimme berufliche Konsequenzen erhalten. Wenn wir nicht verteidigen wollen, wovon unsere Arbeit abhängt, sollten wir nicht erwarten, daß die Öffentlichkeit oder der Staat sie für uns verteidigt“, mahnten die Unterzeichner.

Dieses „illiberale“ Vorgehen lebe von öffentlicher Demütigung und die vermeintliche moralische Gewißheit mache blind. Auch Donald Trump bediene sich dieser Strategie. Sie stellten sich ausdrücklich gegen ihn und „rechte Populisten“, die ihren Appell an die Meinungsfreiheit für ihre Zwecke mißbrauchten.

Unter den Unterstützern des Anliegens sind bekannte Autoren wie Margaret Atwood, die sich für feministische Themen einsetzt, aber auch Professoren und Dozenten, wie der Links-Intellektuelle Noam Chomsky.

Unterzeichnerin distanziert sich von J.K. Rowling

„Harry Potter“-Autorin, J.K. Rowling unterzeichnete den Brief ebenfalls. Sie war jüngst auf Twitter kritisiert worden, weil sie sich gegen einen vielfältigen Geschlechterbegriff ausgesprochen hatte. Zahlreiche Darsteller der „Harry Potter“-Filme hatten sich daraufhin von Rowling distanziert. Einige Autoren kündigten zudem die Zusammenarbeit mit ihrer Literaturagentur.

Nach der Veröffentlichung des Briefes distanzierte sich die Autorin Jennifer Finney Boylan von ihrer Toleranzforderung. Sie habe zuvor nicht gewußt habe, daß auch Rowling unterschrieben habe. Boylan entschuldigte sich auf Twitter dafür, der Forderung vorschnell ihre Stimme gegeben zu haben.

(zit)

Auch die britische Autorin J. K. Rowling gehört zu den Unterzeichnern Foto: picture alliance / empics
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