NEW YORK. Das New Yorker Naturkundemuseum hat in Einvernahme mit der Stadt entschieden, die Statue des ehemaligen amerikanischen Präsidenten Theodore Roosevelt zu entfernen. Damit gibt das Museum den Forderungen der „Black-Lives-Matter“-Bewegung nach. Die Museumsgemeinschaft sei „zutiefst bewegt von der immer größer werdenden Bewegung für Rassengerechtigkeit, die nach der Ermordung von George Floyd entstanden ist“, sagte die Direktorin Ellen Futter am Sonntag der New York Times.
Statuen würden zunehmend als „mächtige und verletzende Symbole des systemischen Rassismus“ wahrgenommen. Die Person Roosevelt sei zwar nicht das Problem, jedoch die „hierarchische Komposition“ des Denkmals. „Es ist an der Zeit, es zu entfernen.“
Professorin der Columbia-Universität: Denkmal ist „eine Erzählung von weißer Rassenüberlegenheit“
Die 1940 errichtete Bronzestatue am westlichen Eingang des Central Parks zeigt den ehemaligen Präsidenten auf einem Pferd sitzend. Neben ihm gehen ein amerikanischer Ureinwohner und ein Afrikaner einher.
Seit mehreren Jahren fordern Kritiker des Monuments, dieses zu entfernen, da es Minderheiten diskriminiere. 2017 besprühten Demonstranten das Denkmal mit roter Farbe und erklärten in einer Stellungnahme, es stehe für „Patriarchat, weiße Vorherrschaft und Siedlerkolonialismus“, die es zu überwinden gelte. Die in der Stadtkommission tätige Professorin an der Columbia-Universität, Mabel Wilson, urteilte: „Die Darstellung der Indigenen und Afrikaner hinter Roosevelt, der stark und männlich ist, war eindeutig eine Erzählung von weißer Rassenüberlegenheit und Herrschaft.“ Daher erfreue sie die Entscheidung des Museums.
Donald Trump findet die Aufregung „lächerlich“
Der Bürgermeister Bill de Blasio kommentierte, es sei „die richtige Entscheidung und die richtige Zeit, um diese problematische Statue zu entfernen“. Präsident Donald Trump schrieb hingegen auf Twitter: „Lächerlich, laßt es sein.“
Ridiculous, don’t do it! https://t.co/VYez8p9AJh
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) June 22, 2020
In den vergangenen Wochen geraten weltweit sämtliche Statuen, die in der Kritik stehen, weil sie vermeintlich eine weiße Überlegenheit ausdrücken sollen, in den Fokus von „Black-Lives-Matter“-Demonstranten. Anfang Juni stürzten Randalierer im englischen Bristol eine Statue in einen Fluß. In Hamburg beschmierten sie ein Standbild Bismarcks. Die Netzkampagne „Stürzt die Rassisten“ forderte unter anderem, ein Denkmal des Oberbefehlshabers der Royal Airforce im Zweiten Weltkrieg, Sir Arthur Harris, aus London zu entfernen. (hr)