LONDON. Die britische Polizei hat Wikileaks-Gründer Julian Assange in der ecuadorianischen Botschaft in London festgenommen. Laut Angaben seiner Organisation Wikileaks hatte Ecuador zuvor sein seit 2012 bestehendes Asyl in der Botschaft in London aufgehoben. Der Botschafter lud laut Wikileaks die britische Polizei ein, auf das Botschaftsgelände zu kommen und Assange dort zu verhaften.
URGENT: Ecuador has illigally terminated Assange political asylum in violation of international law. He was arrested by the British police inside the Ecuadorian embassy minutes ago.https://t.co/6Ukjh2rMKD
— WikiLeaks (@wikileaks) April 11, 2019
Wegen Enthüllungen über US-Kriegsverbrechen im Irak wollen die USA ihm den Prozeß machen. Assange droht nun eine Auslieferung. Ursprünfglich war Assange in die Botschaft geflohen, um einer möglichen Überstellung nach Schweden zu entgehen, wo gegen ihn wegen Vergewaltigung ermittelt wurde. 2017 gab die schwedische Staatsnanwaltschaft die Einstellung des Verfahrens bekannt.
URGENT
Julian Assange did not "walk out of the embassy". The Ecuadorian ambassador invited British police into the embassy and he was immediately arrested.
— WikiLeaks (@wikileaks) April 11, 2019
Der ecuadorianische Präsident Lenin Moreno bestätigte die Aufhebung des Botschaftsasyls und sprach von einer „souveränen Entscheidung“ seines Landes. Assange habe wiederholt gegen internationale Standards und tägliche Protokolle verstoßen.
Snowden:„Dies ist ein dunkler Augenblick für die Pressefreiheit”
Auch der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden äußerte sich zu der Festnahme. „Die Bilder werden in die Geschichtsbücher eingehen. Assanges Kritiker mögen jubeln, aber dies ist ein dunkler Augenblick für die Pressefreiheit”, schrieb Snowden auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.
Rußlands Regierung teilte über die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa, mit: „Die Hand der ‘Demokratie’ erwürgt die Freiheit.“ (tb/ls)