LONDON. Der frühere UKIP-Vorsitzende und Europaabgeordnete Nigel Farage ist aus seiner Partei ausgetreten. Farage begründete seine Entscheidung damit, UKIP habe unter dem derzeitigen Vorsitzenden Gerard Batten einen extremistischen Kurs eingeschlagen. Konkret beklagte Farage, daß Batten den islamkritischen Blogger Tommy Robinson als Berater eingestellt hat.
„Nur die Idee, daß Tommy Robinson jetzt im Zentrum der Brexit-Debatte steht, ist zu furchtbar, um überhaupt nur darüber nachzudenken“, schrieb Farage in einer Kolumne für den Daily Telegraph. In seiner Radioshow auf dem Sender LBC sagte er: „Batten scheint ziemlich besessen vom Islam zu sein, nicht dem radikalen Islamismus, sondern dem Islam.“ UKIP sei aber nicht dafür gegründet worden, einen Kreuzzug gegen eine Religion zu führen.
With a heavy heart, and after all my years of devotion to the party, I am leaving @UKIP today. pic.twitter.com/xJk4a2P494
— Nigel Farage (@Nigel_Farage) December 4, 2018
Robinson ziehe außerdem Kriminelle und ehemalige Anhänger der British National Party an, monierte er. Dadurch werde UKIP immer mehr zu einer Partei des „Straßenaktivismus“. Diese Richtung sei „katastrophal“. Deswegen trete er „mit schwerem Herzen“ aus der Partei aus. Die Marke UKIP sei durch den aktuellen Kurs dauerhaft beschädigt. Farage war 1993 eines der Gründungsmitglieder der Partei und von 2006 bis 2009 und wieder von 2010 bis 2016 UKIP-Vorsitzender. (tb)