WASHINGTON. US-Präsident Donald Trump hat seinen Außenminister Rex Tillerson entlassen. Neuer Chef des State Department wird der bisherige CIA-Direktor Mike Pompeo. In der Vergangenheit gab es immer wieder Entlassungs- beziehungsweise Rücktrittsgerüchte um den früheren ExxonMobil-Chef. Sein Verhältnis zu Trump galt als angespannt. Trump verkündete Tillersons Abgang auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Er und Tillerson hätten „unterschiedliche Denkweisen“ gehabt, begründete Trump später bei einer Pressekonferenz die Personalrochade.
Von Journalisten erhobene Vorwürfe, er habe Trump einen Trottel genannt, wollte er nicht dementieren. Nachdem der Präsident nach den Ausschreitungen von Charlottesville im vergangenen August die Gewalt von Links- und Rechtsradikalen gleichermaßen verurteilt hatte, kritisierte Tillerson seinen Chef. Der Präsident spreche in dieser Sache nur für sich selbst, sagte er damals dem Sender Fox News.
Härterer Kurs
Außenpolitisch stand Tillerson für einen diplomatischeren Ansatz als ihn Trump vertrat. So schreiben es Beobachter Tillersons Einfluß zu, daß Trump das unter seinem Vorgänger Barack Obama beschlossene Nuklearabkommen mit dem Iran nicht aufkündigte. Der Personalwechsel im State Department kommt vor dem Hintergrund möglicher Gespräche der US-Administration mit der nordkoreanischen Regierung. Gegenüber Pjöngjang hatte sich Pompeo für einen harten Kurs ausgesprochen und Konzessionen an Bedingungen geknüpft. Tillerson hatte wiederholt für einen Dialog „ohne Vorbedingungen“ mit Staatschef Kim Jong-un plädiert.
Mit Gina Haspel als Nachfolgerin Pompeos wird erstmals eine Frau dem Geheimdienst CIA vorstehen. Die 61jährige arbeitet seit 1985 für die Behörde und war bisher Pompeos Stellvertreterin. Haspel wird vorgeworfen, 2002 im US-Geheimgefängnis „Cat’s Eye“ in Thailand islamische Terroristen gefoltert zu haben. Dabei soll auch die umstrittene Verhörmethode „Waterboarding“ zum Einsatz gekommen sein. (tb)