MADRID. Die spanische Küstenwache hat am Dienstag 458 Einwanderer nach Spanien gebracht, darunter 13 Kinder. Sie seien von neun Booten in der Straße von Gibraltar sowie im Alboran-Meer zwischen Marokko und Spanien gerettet worden, berichtete die Nachrichtenagentur AFP. Die Mittelmeerflüchtlinge sollen die Überfahrt von Marokko aus gestartet haben.
In den vergangenen Wochen haben sich die Schlepperrouten vermehrt in Richtung Spanien verlagert. Italien läßt keine Schiffe von Nichtregierungsorganisationen mit Flüchtlingen an Bord mehr anlanden. Außerdem meldeten Hilfsorganisationen, daß Libyen verstärkt gegen Schlepper vorgeht.
Migranten weichen nach Algerien und Marokko aus
Viele der meist afrikanischstämmigen Migranten weichen deshalb in die Nachbarländer Algerien und Marokko aus, um von dort aus zu versuchen, über Spanien nach Europa zu gelangen.
Esta madrugada la Salvamar Hamal ha rescatado a 19 hombres de origen magrebí, de una patera localizada por Helimer 207 en el mar de Alborán. Han sido trasladados a #Málaga, a cuyo puerto han llegado a las 7.30 horas. Se busca otra patera con unas 57 personas a bordo.
— SALVAMENTO MARÍTIMO (@salvamentogob) August 7, 2018
Nach Angaben der Internationalen Migrationsorganisation (IOM) kamen in diesem Jahr rund 23.000 Einwanderer über das Meer nach Spanien. 307 Personen starben bei dem Versuch, das Meer zu überqueren. Illegale Einwanderer versuchen auch auf dem Landweg spanisches Staatsgebiete zu erreichen.
Ende Juli hatten Hunderte die Grenze zur spanischen Exklave Ceuta gestürmt und Polizisten mit selbstgebastelten Flammenwerfern und Branntkalk attackiert. Rund 700 Schwarzafrikanern war es gelungen, die etwa sechs Meter hohen Zäune zu überwinden.
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Seitdem die neue sozialistische Regierung in Madrid an der Macht ist, hat Spanien seinen Kurs in der Asylpolitik drastisch geändert. Außenminister Josep Borrell lobte am Dienstag die Flüchtlingspolitik Angela Merkels (CDU) und verurteilte die „brutale Abschottungspolitik“ der italienischen Regierung. (ls)