NANTES. Im westfranzösischen Nantes haben sich Randalierer in der Nacht zu Dienstag Straßenschlachten mit der Polizei geliefert. Betroffen waren vor allem die Problemstadtteile Breil, Dervallieres und Malakoff. Auslöser war eine Polizeikontrolle am Dienstag abend.
Dabei hielten die Beamten einen 22jährigen wegen einer Ordnungswidrigkeit an. Anstatt aus seinem Wagen auszusteigen, drückte der junge Mann laut Polizei aber aufs Gas und fuhr einen Polizisten an. Ein weiterer Ordnungshüter eröffnete daraufhin das Feuer. Der Mann erlag seinen Verletzungen im Krankenhaus.
Keine Angaben zur Herkunft
Daraufhin zündeten Demonstranten Autos an und bewarfen Polizisten mit Steinen und Molotowcocktails. Ein Einkaufszentrum ging in Flammen auf. Am Mittwoch morgen hatten die Sicherheitskräfte die Lage zunächst wieder unter Kontrolle.
Nach Meinung der Polizei sind die Unruhen aber noch nicht ausgestanden. „Wir erwarten in den kommenden Tagen das Schlimmste“, sagte die Polizei der Zeitung Presse-Ocean. Um welche Personengruppe es sich bei den Randalierern handelte, teilten die Behörden nicht mit.
Derzeit untersucht die Staatsanwaltschaft die Umstände des tödlichen Schusses auf den jungen Mann. Auf Twitter wandte sich die Vorsitzende der Nationalen Sammlungsbewegung (vormals Front National), Marine Le Pen, gegen die mediale Vorverurteilung des Polizisten. Bei dem Opfer habe es sich um eine „bedrohliche Person“ gehandelt. „Die permanente Vorverurteilung unserer Ordnungskräfte ist unerträglich“, schrieb sie. (tb)