ROM. Die italienische Regierung will zwei weitere Flüchtlingsboote aus Libyen abweisen. Wie Innenminister Matteo Salvini (Lega) am Samstag mitteilte, lägen die beiden Schiffe „Lifeline“ und „Seefuchs“ vor der Küste Libyens, um illegale Einwanderer von Schleusern aufzunehmen.
„Diese Leute sollten wissen, daß sich Italien nicht mehr am illegalen Einwanderungsgeschäft beteiligt, und deshalb müssen sie andere (nicht-italienische) Häfen suchen“, schrieb der Lega-Chef auf Facebook. „Als Minister und Vater können sie mich angreifen und mir drohen, so viel sie wollen, aber ich werde nicht aufgeben und tue das zum Wohle aller.“
„Aquarius“ soll am Sonntag in Valencia eintreffen
Die beiden Schiffe seien unter niederländischer Flagge unterwegs. Die „Seefuchs“ gehört zur privaten Seenotrettungs-Organisation Sea-Eye aus Regensburg. Die Gruppe hatte im vergangenen Jahr Hamburgs Grünen-Chefin Anna Gallina an einer sogenannten Rettungsorganisation beteiligt.
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Die neue italienische Regierung aus Lega und Fünf-Sterne-Bewegung hatten für europaweite Schlagezeilen gesorgt, als sie das Schiff „Aquarius“ von der französischen Flüchtlingsorganisation SOS Méditerranée keine Erlaubnis erteilten, 629 Afrikaner in Italien abzuladen. Auch Malte hatte sich geweigert, das Boot in seinen Häfen anlegen zu lasen. Inzwischen ist das Schiff nach Spanien unterwegs und soll am Sonntag im Hafen von Valencia eintreffen.
Die Kritik von Salvini richtet sich vor allem gegen private Flüchtlingsorganisationen. Am Mittwoch hatte die italienische Küstenwache 900 in Seenot geratene Einwanderer aus Afrika nach Sizilien gebracht. (ls)