KOPENHAGEN. Ein algerischer Geschäftsmann aus Frankreich hat angekündigt, die Bußgelder von Burka-Trägerinnen in Dänemark zu bezahlen. In dem Land gilt seit dem 1. August ein Verhüllungsverbot. Danach ist es untersagt, in der Öffentlichkeit Ganzkörperschleier wie Nikabs oder Burkas zu tragen.
Das erste Bußgeld wurde laut einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa bereits zwei Tage nach dem Inkrafttreten des Burka-Verbots verhängt. Eine 28 Jahre alte Frau, die in einem Einkaufszentrum einen Nikab trug, soll deshalb nun 1.000 Kronen (etwa 134 Euro) zahlen. Die Strafe kann nach dem Gesetz bis um das Zehnfache erhöht werden, wenn eine Frau mehr als dreimal vollverschleiert in der Öffentlichkeit erwischt wird.
Dänische Volkspartei fordert Sozialstunden
Der Algerier Rachid Nekkaz sagte dem Bericht nach der Zeitung Berlingske, er wolle im September nach Kopenhagen kommen, um die Strafe der Frau zu bezahlen. Der Millionär habe nach eigenen Angaben in verschiedenen Ländern wie Belgien, Frankreich, Österreich, Holland und der Schweiz bereits mehr als 1.500 solcher Bußgelder übernommen.
Die Regierungspartei Venstre sowie die Dänische Volkspartei warfen Nekkaz vor, durch sein Vorhaben die dänische Rechtsprechung zu untergraben. Letztere schlug zudem vor, die Geldstrafen in geringe Gefängnisstrafen oder Sozialstunden umzuwandeln. Man könne zwar Bußgelder für andere bezahlen, nicht aber für andere einsitzen. (krk)