OSLO. Die norwegische Einwanderungsministerin Sylvi Listhaug hat Verständnis für den Kampf Israels gegen den islamischen Terror geäußert. „Wir leben jetzt mit derselben Furcht, mit der ihr jahrzehntelang gelebt habt“, sagte sie in einem Interview mit der Online-Plattform der israelischen Tageszeitung Yedioth Acharonot. Sie ergänzte: „Viele Menschen verstehen jetzt die Situation, in der Ihr Euch befindet. Wir sehen, was in Schweden, Großbritannien und Frankreich passiert.“
Listhaug gehört der einwanderungskritischen Fortschrittspartei an, die Teil der Mitte-Rechts-Koalition von Ministerpräsidentin Erna Solberg ist. Sie wurde erst in diesem Monat bei den Wahlen zum Folketing im Amt bestätigt. „Die Fortschrittspartei war immer eine Unterstützerin von Israels Notwendigkeit, sich selbst zu verteidigen, in einer Region, wo sie die einzige Demokratie ist“, sagte Listhaug.
Dänische Einwanderungsministerin postet Mohammed-Karikatur
Sie stellte sich in dem Interview auch hinter die Entscheidung ihrer dänischen Amtskollegin, Inger Stojberg, eine Mohammed-Karikatur zu veröffentlichen. Stoiberg hatte ein Foto ihres iPad-Bildschirmhintergrunds gepostet, auf dem die Karikatur zu sehen ist, die den Propheten Mohammed mit einer brennenden Lunte an seinem Turban zeigt. Der Facebook-Beitrag Stojbergs war eine Reaktion auf den Beschluß des Skovgaard-Museums in der dänischen Stadt Viborg, das sich weigerte, die Karikatur in seine Ausstellung über „Gotteslästerung seit der Reformation“ aufzunehmen.
„Es ist die Entscheidung des Museums und sie haben alles Recht das zu tun, aber ich denke, es ist eine Schande“, schrieb Stoiberg. „Ganz ehrlich, ich denke wir sollten stolz auf die Mohammed-Karikaturen sein“, fügte sie hinzu. Wegen der Karikatur waren 2006 drei dänische Botschaften in islamischen Ländern von radikalen Moslems attackiert worden, nachdem sie die Zeitung Jyllands-Posten veröffentlich hatte.
Listhaug betonte, sie stimme nicht notwendigerweise mit der Karikatur überein. Allerdings sei ihre Amtskollegin im Recht, sie im Interesse der Meinungsfreiheit zu veröffentlichen. Sie bedauerte, daß es „die neue Norm“ in Europa sei, „sich selbst Beschränkungen der Meinungsfreiheit aufzuerlegen, um zu vermeiden, Minderheiten zu kränken“.