QUITO. Hunderttausende Menschen sind am Wochenende in Ecuador gegen Abtreibung und Gender-Ideologie auf die Straße gegangen. Katholische Quellen sprachen gar von 1,5 Millionen Teilnehmern bei verschiedenen Kundgebungen, die größte davon in der westecuadorianischen Millionenstadt Guayaquil. Zu den Protesten hatte die Nationale Front für die Familie Ecuadors aufgerufen.
Unterstützung erhielt sie dabei von der katholischen Kirche des Landes. Die Demonstrationen standen unter dem Motto: „Con mis hijos no te metas“ (etwa: Hände weg von meinen Kindern). Teilnehmer hielten Transparente hoch auf denen etwa stand: „A mis hijos los educo yo.“ (Meine Kinder erziehe ich). Im Januar war es zu vergleichbaren Demonstrationen unter demselben Motto in Peru gekommen.
Paraguay wird zur genderfreien Zone
Im August hatte das Gesundheitsministerium des Landes eine Anordnung erlassen, die laut Kritikern das bisher geltende Abtreibungsverbot aushebeln soll. In dem südamerikanischen Land ist die vorgeburtliche Kindstötung nur erlaubt, wenn durch eine Fortsetzung der Schwangerschaft Leben oder Gesundheit der Mutter in Gefahr sind.
Im Falle einer Vergewaltigung ist ein Abbruch nur erlaubt, wenn es sich bei dem Opfer um eine geistig behinderte Frau handelt. 2013 hatte der damalige sozialistische Staatschef Rafael Correa mit Rücktritt gedroht, sollte das Parlament die Abtreibungsgesetze liberalisieren. Derzeit diskutiert die Nationalversammlung laut der ecuadorianischen Tageszeitung La República über mehrere Initiativen, sexuelle Vielfalt und verschiedene Typen von Familien im Schulunterricht als gleichberechtigt zu behandeln.
Erst im September hatte die Regierung Paraguays der Gender-Ideologie den Kampf angesagt. Sie kündigte an, betreffende Schulmaterialien zu entfernen, die von der Vorgängerregierung unter Präsident Fernando Lugo eingeführt worden waren. Bildungsminister Enrique Riera beruft sich bei der Entscheidung auf die Verfassung, die die klassische Familie und traditionelle Werte schütze, berichtete die Catholic News Agency. (tb)