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Panama Papers: Regierungskritische Journalistin in Malta getötet

Panama Papers: Regierungskritische Journalistin in Malta getötet

Panama Papers: Regierungskritische Journalistin in Malta getötet

Daphne Caruana Galizia
Daphne Caruana Galizia
Daphne Caruana Galizia: Starb durch eine Autobombe Fotos: picture alliance / AP Photo
Panama Papers
 

Regierungskritische Journalistin in Malta getötet

Eine maltesische Journalistin und Bloggerin ist am Montag mit einer Autobombe getötet worden. Der Polizei zufolge starb Daphne Caruana Galizia, als ein unter ihrem fahrenden Auto angebrachter Sprengsatz explodierte. Galizia hatte vor zwei Wochen wegen Todesdrohungen Anzeige bei der Polizei erstattet.
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VALETTA. Eine maltesische Journalistin und Bloggerin ist am Montag mit einer Autobombe getötet worden. Der Polizei zufolge starb Daphne Caruana Galizia, als ein unter ihrem fahrenden Auto angebrachter Sprengsatz explodierte, berichtete die Nachrichtenagentur AFP. Galizia hatte vor zwei Wochen wegen Todesdrohungen Anzeige bei der Polizei erstattet.

Der maltesische Regierungschef Joseph Muscat (Malta Labour Party) sprach von einer „barbarischen“ Tat und einem „schwarzen Tag für unsere Demokratie und unsere Meinungsfreiheit“. Der Sozialdemokrat wies die Polizeikräfte an, die Täter zu finden und vor Gericht zu bringen.

Die 53 Jahre alte Journalistin hatte mit einem Artikel international für Aufsehen gesorgt, in dem sie schrieb, daß ein in den sogenannten Panama Papers erwähntes Unternehmen Muscats Frau gehöre. Der Regierungschef hatte diese Darstellung als Lüge bezeichnet. Die Vorwürfe im Zusammenhang mit den 2016 veröffentlichten Dokumenten richteten sich auch gegen den Energieminister sowie Muscats Kabinettschef in.

Muscats Partei ging trotz der Korruptionsvorwürfe aus der vorgezogenen Parlamentswahl im Juni als Siegerin hervor. Zum erste Mal seit der Unabhängigkeit des Inselstaats von Großbritannien 1964 gewann die Arbeiterpartei zwei Wahlen in Folge.

Mahnwachen für Galizia

Kurz vor ihrem Tod veröffentlichte Galizia auf ihrem Blog einen Artikel über eine Verleumdungsklage des Stabschefs des Ministerpräsidenten gegen einen Oppositionspolitiker.

Mehrere tausend Menschen hatten sich nach dem Autobombenanschlag mit Blumen und Kerzen an Mahnwachen beteiligt. Sie hielten unter anderem Schilder hoch, auf denen stand: „Wenn die Menschen ihre Regierung fürchten, ist das Tyrannei, wenn die Regierung die Menschen fürchtet, ist das Freiheit.“

Der Erzbischof von Malta, Charles Scicluna, sagte, die Tat stärke die Entschlossenheit, die Verteidigung der Demokratie bis zum letzten Ende fortzusetzen. Journalisten ermutigte er, „die Wahrheit zu verteidigen, niemanden zu fürchten und den Menschen und der Demokratie zu dienen“. (ls)

Daphne Caruana Galizia: Starb durch eine Autobombe Fotos: picture alliance / AP Photo
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