PARIS. Der französische Präsidentschaftskandidat der Konservativen, François Fillon, soll seine Ehefrau jahrelang als parlamentarische Mitarbeiterin bezahlt haben. Penelope Fillon habe über die Jahre 500.000 Euro aus einer parlamentarischen Mitarbeiterpauschale erhalten, berichtet die französische Nachrichtenagentur AFP.
Französische Medien berufen sich auf Gehaltsabrechnungen von Penelope Fillon. Zwischen 1998 und 2002 soll sie als Mitarbeiterin ihres Ehemannes bezahlt worden sein, der damals Abgeordneter in der Nationalversammlung war. So habe sie 2001 monatlich 3.900 Euro erhalten, ab 2002 dann 4.600 Euro.
„Ich kannte sie nur als Frau des Ministers“
Als Fillon 2002 Minister wurde, sei seine Frau von dessen Nachfolger und Parteifreund Marc Joulaud weiter mit einem Gehalt von 6.900 bis 7.900 Euro monatlich angestellt gewesen. 2012 kehrte Fillon in die Nationalversammlung zurück und soll seine Ehefrau „mindestens sechs Monate“ lang wieder selbst bezahlt haben.
In Frankreich dürfen Abgeordnete Familienmitglieder zwar als Mitarbeiter beschäftigen, aber der Verdacht, eine Scheinbeschäftigung zu unterhalten, stehe dabei im Raum. So berichtet die Zeitung Le Canard Enchaîné, bei ihren Recherchen habe sie keine Hinweise darauf gefunden, daß Penelope Fillon jemals als Parlamentsmitarbeiterin gearbeitet habe. Das Blatt zitiert eine frühere parlamentarische Assistentin mit den Worten: „Ich habe keine Infos zu diesem Thema. Ich kannte sie immer nur als Frau des Ministers.“ (mv)