ROM. Die italienische Küstenwache hat am Dienstag mehr als 1.400 illegale Einwanderer im Mittelmeer aus Seenot gerettet. Wie das italienische Innenministerium mitteilte, seien die Asylsuchenden während elf Einsätzen von Küstenwache, Marine und EU-Rettungsmission an süditalienische Häfen gebracht worden. Dort seien ihre Dokumente überprüft wurden.
Das Ministerium geht davon aus, daß die Zahl der übers Mittelmeer kommenden Asylsuchenden bei steigenden Temperaturen zunehmen wird. Seit Januar hat die Küstenwache rund 17.000 illegale Einwanderer zwischen Sizilien und Libyen aus Seenot gerettet – über 40 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
In der sizilianischen Hafenstadt Pozzallo sind unterdessen etwa 730 Einwanderer untergebracht worden, die bereits in den vergangenen Tagen gerettet worden waren. Die Hafenstadt ist einer der Erstregistrierungs-Hotspots der EU. Seit Jahresbeginn registrierten die Behörden dort rund 7.000 Asylsuchende.
Italienischer Bürgermeister warnt vor Rekordjahr
Der Bürgermeister der 20.000-Einwohner-Stadt, Luigi Ammatuna, warnte gegenüber der Tageszeitung Corriere della Sera: „2016 wird für Italien ein neues Rekordjahr werden, was Migrantenankünfte betrifft. Schon jetzt versuchen Syrer massiv, über das Mittelmeer nach Italien zu kommen.“
Durch die Schließung der Balkanroute versuchten die Syrer wieder über Italien nach Europa zu reisen, betonte Ammatuna. Schlepper würden die Einwanderer an die italienische Küste bringen. Italiens Innenminister Angelino Alfano teilte mit, eine Umleitung über Italien sei logisch, „denn die nun geschlossenen Balkangrenzen verhindern den massiven Immigrationsfluß aus der Türkei und aus Griechenland nach Nordeuropa“. (ls)