ATHEN. Die griechische Regierungspartei Syriza steht nach dem Rücktritt von Ministerpräsident Alexis Tsipras vor der Spaltung. Laut griechischen Medien wollen etwa 25 Abgeordnete des linksextremen Flügels eine neue Fraktion im Parlament gründen. Ziel ist demnach die Gründung einer neuen Partei links der sozialistischen Syriza. Diese werde sich als „Front gegen die Sparpolitik“ verstehen.
Tsipras war parteiintern in den vergangenen Wochen wegen seiner Zustimmung zum dritten Hilfspaket und der Ankündigung weiterer Sparmaßnahmen unter Druck geraten. Bei der Abstimmung über das dritte Rettungspaket verweigerten ihm 43 der 149 Syriza-Parlamentarier die Gefolgschaft. Damit war der Regierungschef, der eine Koalition mit der rechten „Anel“-Partei führt, auf Stimmen der Opposition angewiesen.
Nachdem er am Donnerstag seinen Rücktritt erklärt und Neuwahlen ausgerufen hatte, sollen die Griechen nun voraussichtlich am 20. September ein neues Parlament wählen. Umfragen deuten bisher auf einen erneuten Sieg des Linksbündnisses hin. Bis zur Wahl wird das Land von einer Interimsregierung der christdemokratischen Oppositionspartei geführt. (ho)