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Aktenzeichen XY: Verdächtiger mit schwarzer Hautfarbe: ZDF rudert zurück

Aktenzeichen XY: Verdächtiger mit schwarzer Hautfarbe: ZDF rudert zurück

Aktenzeichen XY: Verdächtiger mit schwarzer Hautfarbe: ZDF rudert zurück

Aktenzeichen XY
Aktenzeichen XY
Aktenzeichen XY: Kein Bericht über schwarzen Vergewaltiger Foto: picture-alliance/ dpa/ dpaweb
Aktenzeichen XY
 

Verdächtiger mit schwarzer Hautfarbe: ZDF rudert zurück

Das ZDF hat sich nach einer Welle der Empörung dafür entschieden, einen Beitrag über einen mutmaßlichen schwarzen Vergewaltiger nun doch auszustrahlen. Die Auswahl der Fälle für die Sendung „Aktenzeichen XY“ erfolge nach „Relevanz“, teilte der Sender mit. Zuvor hatte eine Redakteurin gesagt, wegen der Hautfarbe werde der Film nicht gesendet.
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DORTMUND. Das ZDF hat sich nach einer Welle der Empörung dafür entschieden, einen Beitrag über einen mutmaßlichen schwarzen Vergewaltiger nun doch auszustrahlen. Die Auswahl der Fälle für die Sendung „Aktenzeichen XY“ erfolge nach „Relevanz“, teilte der Sender mit. Die Hautfarbe eines Täters spiele dabei keine Rolle.

Ursprünglich wollte das Magazin den Fahndungsfilm wegen der Hautfarbe des Verdächtigen nicht ausstrahlen. „Wir wollen kein Öl ins Feuer gießen und keine schlechte Stimmung befördern“, sagte XY-Chefredakteurin Ina-Maria Reize-Wildemann. „Das haben diese Menschen nicht verdient“, wird sie in den Ruhrnachrichten zitiert.

Ausstrahlung nun doch am 2. September

Hintergrund ist die Vergewaltigung einer 21jährigen am Abend des 29. März 2014 in Dortmund. Die junge Frau begegnete dem mutmaßlichen Täter zuerst an der S-Bahnstation Huckarde, wo sie ausstieg. Zunächst verschwand dieser, lauerte ihr aber in einer Unterführung auf, wo er sie zu Boden stieß, vergewaltigte und ausraubte. Bilder aus der Überwachungskamera in der S-Bahn zeigen einen Schwarzen. Laut Zeugen wirkte er gepflegt und sprach akzentfrei Deutsch.

Begründet wurde der eigentlich geplante Sendestop mit der „schlechten Stimmung“ gegen Asylbewerber, sagte Reize-Wildemann, die laut eigenen Angaben „Fernreisen, Afrika, Soziale Projekte“ zu ihren Hobbys zählt. Statt zu diesem „schlechten Zeitpunkt“, wo auf Asylbewerberunterkünfte Anschläge verübt würden, überlege die Redaktion, den Beitrag vielleicht in einem halben Jahr zu senden. „Das entscheiden wir dann.“ Die Entscheidung ist nun offenbar gefallen. Der Film wird wie geplant am 2. September ausgestrahlt.

„Wir finden es sehr bedauerlich, daß die Aufklärung des Falles nicht möglich erscheint“

Fahnungsfoto eines mutmaßlichen Vergewaltigers Foto: Polizei Dortmund
Fahnungsfoto des mutmaßlichen Vergewaltigers Foto: Polizei Dortmund

Die Dortmunder Polizei hatte nach der ursprünglichen Absage ihr Bedauern über diese Entscheidung zum Ausdruck gebracht. „Erst wenn alle klassischen Ermittlungsmethoden ausgeschöpft sind, greifen wir zum Mittel der Öffentlichkeitsfahndung. Daher finden wir es sehr bedauerlich, daß die weitere Aufklärung des Falles nicht möglich erscheint“, sagte Polizeisprecher Oliver Peiler. Vergeblich habe man versucht, die Redaktion umzustimmen.

Hinweise von Zeugen nimmt die Polizei Dortmund entgegen. Der Täter wird als dreißig bis vierzig Jahre alter Schwarzafrikaner mit auffallend schmächtigem Körperbau beschrieben. Erbeutet hat er eine schwarze Handtasche, ein grün-weiß kariertes Portmonee mit zehn Euro Bargeld und wahrscheinlich auch das Mobiltelefon des Opfers, ein Samsung Galaxy Ace Fleur Edition. (FA/ho)

> Der Fahndungsaufruf der Polizei Dortmund

Aktenzeichen XY: Kein Bericht über schwarzen Vergewaltiger Foto: picture-alliance/ dpa/ dpaweb
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